: Skoda-Vize abgesägt
■ Möglicher Zusammenhang mit der Schmiergeldaffäre in der Autoindustrie
Wolfsburg (AP) – Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der VW-Tochter Skoda, Volkhard Köhler, muß überraschend seinen Posten räumen. Der Spiegel geht von einem direkten Zusammenhang zwischen seiner Ablösung und der Schmiergeldaffäre aus. Ein Volkswagen-Sprecher bestätigte Köhlers Rücktritt, machte aber keine Angaben darüber, ob dieser Schritt im Zusammenhang mit der Affäre erfolgte.
In der Schmiergeldaffäre werden Volkswagen-Manager beschuldigt, mehrere hundert Millionen Mark für die Vergabe von Aufträgen verlangt und zum Teil eingetrieben zu haben. Dem Spiegel-Bericht zufolge hat sich Köhler bei einem Immobiliengeschäft nicht korrekt verhalten und die Aufklärung eines Schmiergeldfalls bei Skoda behindert.
Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft ermittelt laut Spiegel auch im VW-Werk Emden. Dort soll sich der Leiter der Lackieranlage laut Anzeige des Anlagenbau- und Elektrokonzerns Asea Brown Boveri (ABB) als Geldeintreiber des sogenannten Netzwerks die Zahlung ausstehender Schmiergelder angemahnt haben.
Außerdem meldet der Spiegel, daß der ehemalige VW-Vorstandsvorsitzende Carl Hahn den Aufsichtsrat des Konzerns verlassen wird. Dazu gab der VW-Sprecher keinen Kommentar ab.
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