piwik no script img

Attentat auf Indioführer

Rio de Janeiro (taz) – Eine Gruppe von fünf jungen Männern aus Elitefamilien hat am Sonntag in Brasilia den Pataxo-Häuptling Galdino Jesús dos Santos im Schlaf mit einer brennbaren Flüssigkeit überschüttet und angezündet. Der 45jährige, der eine Frau und drei Kinder hinterläßt, starb kurz nach dem Attentat an den Folgen der schweren Verbrennungen. Ein Attentäter ist Sohn eines Bundesrichters, ein anderer gehört zur Familie eines früheren Mitglieds des Obersten Gerichts, ein dritter ist Sohn eines Armeeobersten. Die Identität der übrigen zwei Täter ist noch unbekannt. Der Anwalt von dreien der Angeklagten erklärte, sie hätten sich nur einen Scherz erlauben wollen. Leider habe das mit einer Tragödie geendet. Galdino Jesús dos Santos hatte vergangene Woche am Sternmarsch der brasilianischen Landlosenbewegung MST und an den Schlußkundgebungen in Brasilia teilgenommen. Der Häuptling hatte seit Jahren für die Rückgabe von Stammesgebieten, die im Süden Bahias von Großgrundbesitzern und Holzfirmen okkupiert worden waren, gekämpft.PS

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen