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Gedenken an Gernika

■ Bundespräsident Herzog entschuldigt sich für deutsche Zerstörungen von 1937

Gernika (dpa) – Genau 60 Jahre nach der Bombardierung Gernikas in Nordspanien hat Deutschland seine Schuld bei der Zerstörung der baskischen Kleinstadt offiziell eingestanden. Bundespräsident Roman Herzog bat die Überlebenden des Angriffs von Bombenflugzeugen der deutschen „Legion Condor“ vom 26. April 1937 um Versöhnung. „Ich möchte mich der Vergangenheit stellen und mich zur schuldhaften Verstrickung deutscher Flieger ausdrücklich bekennen“, erklärte er in einem Grußwort, das gestern in Gernika in einer Feierstunde zum 60. Jahrestag der Bombardierung verlesen wurde.

Gernika, eine Kleinstadt von damals 5.000 bis 7.000 Einwohnern, war im Spanischen Bürgerkrieg von Flugzeugen der „Legion Condor“ bombardiert und zu drei Vierteln zerstört worden. Die Zahl der Toten konnte nie genau ermittelt werden. Die Schätzungen schwanken zwischen 300 und 1.500. Herzog sagte in seiner Botschaft: „Ich trauere mit Ihnen um die Toten und Verletzten. Ihnen, die die Wunden der Vergangenheit noch in sich tragen, biete ich meine Hand mit der Bitte um Versöhnung.“ Das Grußwort wurde vom deutschen Botschafter in Spanien, Henning Wegener, bei einem Treffen mit Überlebenden auf einem Platz im Zentrum von Gernika verlesen.

Der Bürgermeister von Gernika (spanisch: Guernica), Eduardo Vallejo, begrüßte die Erklärung des Bundespräsidenten. Er hatte in der Vergangenheit Deutschland und Spanien wiederholt aufgefordert, sich zur Verantwortung bei der Zerstörung der Stadt zu bekennen. Die Franco-Propaganda hatte nach dem Angriff behauptet, die Bewohner hätten die Stadt selbst niedergebrannt.

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