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■ SoundcheckGehört: Jimi Tenor That's Entertainment und Heute abend: Juliette Greco

Gehört: Jimi Tenor That's Entertainment. Wenn der finnische Electronic-Listening-Musiker Jimi Tenor auf die Bühne kommt, ist er sich der Bedeutung von Bildern für die Massenkommunikation nicht nur bewußt. Er spielt auch noch ironisch damit, indem er einen schmalen lilafarbenen Lamettavorhang vor eine Dialeinwand hängt, um abschließend sein Glitzersakko in diese Imitation von Glamour zu werfen. Dabei stellt er das entspannte Grinsen eines Ironikers und Zähne mit der Farbe seiner blonden Haare aus.

Jimi Tenor meint eigentlich nichts so richtig ernst. Weder die brünftigen Soulstücke noch die schmusigen Balladen sind gefeit vor seinem Spiel im Spiel. Im gut gefüllten Mojo Club, wo der kauzige Finne seine aktuelle Platte Intervision vorstellte, gerieten darüber die Kategorien ziemlich ins Wanken. Besonders als Jimi Tenor am Ende seiner Show zu „Take Me Baby“und „Sugar Daddy“die Orgel zur Luftorgel entfremdete, um ordentlich auf ihr abzurocken. Hat er mehr von Andy Warhol oder von Helge Schneider? Ist das Easy Listening oder Metarock? Wird der versierte Exzentriker zu einem Beck der elektronischen Musik? Soll man lachen oder sich ausdauernd wundern? Unterhaltsam war es allemal. Volker Marquardt

Heute abend: Juliette Gréco Wenn Juliette Gréco nicht gerade das Pariser Viertel St.Germain-de- Prés vor dem drohenden Ausverkauf rettet, tourt die inzwischen knapp 70jährige Muse der Existentialisten durch Deutschland. Auch heute abend wird es „Parlez-moi d'amour“heißen. ck

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