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„Angriff auf Ehre der Bauarbeiter“

■ Landesvorsitzender der IG B.A.U. kündigt Streiks an

Nachdem erst Ende März mehrere Großbaustellen der Stadt von Bauarbeitern symbolisch besetzt wurden, stehen die Zeichen in der Branche erneut auf Sturm. Doch diesmal geht es nicht um die hohe Arbeitslosigkeit, sondern um volle Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Der Landesvorsitzende der IG B.A.U. Berlin-Brandenburg, Klaus Pankau, hat am Wochenende angekündigt, daß es punktuelle Streiks an Bauschwerpunkten geben könne. Die Wut an der Basis sei trotz der wirtschaftlichen Probleme der Branche „sehr groß“. In Berlin sei die Stimmung für Streik. Die Tarifkommission Berlin-Brandenburg habe sich mit großer Mehrheit gegen die Schlichtung ausgesprochen, sagte Pankau weiter. Nach seinen Angaben fühlen sich die Kollegen „brüskiert“, weil kranke Bauarbeiter in den ersten drei Wochen nur 80 Prozent ihres Lohnes erhalten sollen. Dies werde „als Angriff auf die Ehre der Bauarbeiter“ verstanden. Angesichts der Probleme am Bau forderte Pankau ein „konsequentes Eingreifen“ der Politik. So habe sich in Berlin in den vergangenen drei Jahren das Bauvolumen verdoppelt, die Beschäftigung habe sich dagegen halbiert. Einer der Gründe dafür sei, daß die Tarifverträge von Billiglohnfirmen aus dem Ausland unterlaufen würden. ADN/taz

siehe Bericht Seite 1

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