: PatientInnen geoutet
■ Verein klagt über Datenschutzverletzung: Nummer von anrufenden Kranken wird angezeigt
Wenn PatientInnen aus dem Krankenhaus telefonieren, werden nach Angaben des Vereins Patientenschutz e.V in Bremen häufig ihre datenschutzrechtlichen Interessen verletzt. Offenbar sei es üblich, daß von den „ISDN-Anschlüssen“der Kliniken die Rufnummer des Anrufenden beim Gesprächsteilnehmer angezeigt werde, ohne daß die Patienten darüber Bescheid wüßten. Der Verein kündigte an, bei Bekanntwerden derartiger Fälle bundesweit die betroffenen Einrichtungen abzumahnen und notfalls die Deaktivierung der Rufnummernübermittlung auf dem Rechtswege zu erzwingen.
Durch die Rufnummernübermittlung gebe das Krankenhaus gegebenenfalls ohne Einwilligung der PatientInnen Auskunft über deren Aufenthaltsort. Dem Verein seien mittlerweile Fälle bekannt, in denen Patienten „weitreichende persönliche Konsequenzen“hätten tragen müssen, weil sie aus psychiatrischen oder suchtklinischen Einrichtungen ihre Arbeitgeber angerufen hätten. Falls die Telefonanlage des Krankenhauses die Rufnummer des Klinikapparates übermittle, müsse die Klinik PatientInnen darüber unterrichten und ihnen eine Wahlmöglichkeit einräumen, forderte der Verein. dpa
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen