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Künstler contra Abschiebepraxis

■ Fast 40 KünstlerInnen unterschrieben Appell an Innenminister

In scharfer Form haben jetzt fast 40 prominente KünstlerInnen gegen die Abschiebepraxis bosnischer Kriegsflüchtlinge protestiert. In einer gestern verbreiteten Erklärung bezeichneten die UnterzeichnerInnen die Praxis als unverantwortlich und inhuman, Kriegsflüchtlinge in Gebiete abzuschieben, in denen die Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben noch nicht gegeben seien. Zwei Drittel aller Flüchtlinge kämen aus solchen Gebieten. Nach Angaben des Bremer Theaterintendanten Klaus Pierwoß, der die Erklärung zusammen mit dem ehemaligen EU-Administrator in Mostar, Hans Koschnick, initiiert hat, wurde das Schreiben an die deutschen Innenminister verschickt. Die tagen heute und morgen zum Thema.

Wie Klaus Pierwoß erklärte, haben bosnische Flüchtlinge vor kurzem an ihn und an Koschnick appelliert, nach französischem Vorbild eine Protestnote zu formulieren. „Die Resonanz war überraschend.“Als ErstunterzeichnerInnen sind Schriftsteller wie Herta Müller, Günter Grass oder Franz Xaver Kroetz, Musiker wie Wolf Biermann und Franz Josef Degenhardt oder Theaterkünstler wie Leander Haußmann, Otto Sander und Jürgen Flimm genannt.

„Wir wollen die Resonanz auf das Schreiben abwarten“, sagte Pierwoß. Sollten die Innenminister die Abschiebepraxis beibehalten, schloß Pierwoß weitere Aktionen nicht aus. ck

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