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Flugzeuge zu Pinguinen

Die TU Berlin präsentiert zur diesjährigen „Schaustelle Berlin“ ihre Beiträge unter dem Motto „eco city – Ökologie für die Stadt von morgen“  ■ Von Esther Kogelboom

Die „Schaustelle Berlin“ macht jetzt bereits im zweiten Jahr die Stadt in den Sommermonaten für Berliner und Berlinbesucher interessant. Wer die Nase voll von staubtrockener Baustellenluft hat, kann in diesem Jahr Wissenschaftlern der Technischen Universität (TU) über die Schulter sehen: Die TU präsentiert ihre Beiträge zu „eco city – Ökologie für die Stadt von morgen“. Das Umweltprogramm der „Schaustelle Berlin“ richtet sich vor allem an Jugendliche und soll unterhaltsam und lehrreich zugleich sein. Die Veranstaltungen sollen auf umweltrelevante Themen hinweisen und das Umweltbewußtsein steigern.

„Gezeigt werden soll, daß die Universität nicht nur Geld schluckt, sondern auch in der Öffentlichkeit ihre Projekte darstellt“, so Janny Glaesmer, Pressereferentin der TU. Die Forschungen werden nicht im Kontext einer Ausstellung, sondern in den Instituten selbst vorgestellt.

Einblicke in die Bionik kann man am Sonnabend, den 21.Juni von 14 bis 18 Uhr in der Ackerstraße 75 (Wedding) erhalten. Bionik ist eine Wissenschaft, die von der Natur lernt. So empfehlen TU- Forscher zum Beispiel, Pinguine als Vorbilder für den Bau von Flugzeugrümpfen und Unterwasserfahrzeugen zu nehmen. Experimente haben ergeben, daß ein pinguinähnlicher Flugzeugrumpf den Energieverbrauch erheblich reduzieren kann. Auch von anderen Vorbildern der Natur können umweltverträgliche Lösungen für die Technik abgeleitet werden. Die Annäherung der Technik an die Natur soll die Richtlinie für weitere Forschungen sein.

Alle Wasserratten werden am Freitag, den 27. Juni in der Versuchsanstalt für Wasserbau- und Schiffbau, Müller-Breslau-Straße (Schleuseninsel) auf ihre Kosten kommen: Die Besucher werden hautnah den Kampf mit den Naturgewalten auf hoher See miterleben können. Mit verkleinerten Modellen werden in den Strömungskanälen Bedingungen wie auf den Ozeanen simuliert; Wirkungen von Wind und Wellen sind somit nachvollziehbar. Hieraus gewonnene Erkenntnisse sind nicht nur für den Schiffbau interessant, auch die Autoindustrie läßt hier Strömungsversuche durchführen. Von 13–15 Uhr am gleichen Tag lädt das Institut für Schiffs- und Meerestechnik auf dem Severin- Gelände (Salzufer 17–19) ein, Übersicht in Fragen der Schwimmsicherheit von Schiffen zu gewinnen. Hier sind vor allem die Forschungen über Ölabschöpfungssysteme interessant, die helfen sollen, Folgen einer Ölkatastrophe nach Tankerunglücken einzudämmen. Wem Robocop zu langweilig ist, der sollte sich am Sonnabend, den 28. Juni in das Produktionstechnische Zentrum (PTZ) in die Pascalstraße 8–9 begeben und echten Robotern bei ihrer Arbeit zusehen. Im PTZ werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß ausgedienter Hausrat wie Kühlschränke und Waschmaschinen sinnvoll recycelt werden kann. Das PTZ widmet sich der gesamten Breite der Produktionstechnik.

Am 16. und 17. August jeweils um 14 und 16 Uhr finden Führungen durch die Bakonyer-Halle des ehemaligen Schlachthofes an der Landsberger Allee statt, wo Gebäude nach ökologischen Gesichtspunkten entstehen werden. Der Alte Schlachthof, der einst ganz Berlin mit Fleisch versorgte, wird an diesem Wochenende für Inline- Skater und BMX- Künstler freigegeben sein.

Auch in der Max-Schmeling- Halle wird die Verbindung Ökologie-Trendsport groß geschrieben: Das Besichtigungsprogramm durch die Halle wird von einem Streetball-Nachtturnier flankiert. Das ganze Programm kann man am 8. August besuchen.

Der Kostenbeitrag je Veranstaltung beträgt 15 Mark (13 Mark ermäßigt).

Karten sind bei der Vorverkaufsstelle der „Schaustelle Berlin“ erhältlich.

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