CDU bläst zum Schulstreit mit der SPD

■ Mehr Arbeit für Lehrer / Orientierungs-Stufe soll weg

Mit einem Paukenschlag eröffnet die CDU die zweite Halbzeit der Legislaturperiode der großen Koalition. „Wir werden ernsthaft prüfen, ob wir im Schuljahr 98/99 die Lehrerarbeitszeit nicht wieder an den höheren Durchschnitt anderer Bundesländer anpassen müssen,“erläuterte Roland-Mike Neumeyer als Chef seiner Fraktion die bildungspolitischen Vorstellungen der CDU.

Zunächst regional begrenzt soll Orientierungstufe durch Hauptschule, Realschule und Gymnasium ersetzt werden. „Nach einer Studie liegt Bremen leistungsmäßig eineinhalb Jahre hinter Bayern,“erklärte der bildungspolitische Sprecher der CDU, Klaus Bürger. Die Schulen müßten leistungsorientierter arbeiten. Er erwarte, daß bei den Einstellungen von 102 LehrerInnen bis 1999 solche BewerberInnen bezugt würden, die Engpässe im Fachunterricht schließen können. Außerdem sollten in der Primarstufe LehrerInnen berücksichtigt werden, die polnisch, russisch oder türkisch als Muttersprache sprechen, meinte Bürger

„Im Vergleich zu anderen Bundesländern sind Bremer Klassenfrequenzen in Gesamtschulen zu niedrig. Wir sollten auf 27 SchülerInnen erhöhen,“fuhr Fraktionschef Neumeyer fort.

Der Verkauf der Immobilien Landesbildstelle, Schulpsychologischer Dienst und Schule für Elektrotechnik soll Lücken im Bildungshaushalt schließen. Dieses Geld könnte nach Meinung des CDU-Fraktionschefs Neumeyer für zusätzliche Zuschüsse von je 3 Millionen Mark in 98/99 für Lern- und Lehrmittel benutzt werden.

Die CDU wünscht sich an einer Schule ein Multimedia-Zentrum. „Gern hätten wir ein durchgängiges Gymnasium mit Abschluß nach Klasse 12,“sagte Roland-Mike Neumeyer. Da gäbe es Schwierigkeiten.

Als erste Reaktion auf die CDU-Pläne sprach GEW-Vorsitzender Heiko Gosch von einer „Provokation“. SPD-Fraktionschef Christian Weber kommentierte: „Erhöhung der Stundenzahl für LehrerInnen, niemals. Veränderung in der Orientierungsstufe, muß man mal abwarten.“ schuh