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„Bewußtsein gegen die Versklavung“

■ Protestaktion von Tierschützern in der Spitalerstraße gegen Schweine-Produktion

Es stank zum Himmel. Fünfzehn verendete Ferkel lagen am Sonnabend in der Hamburger Innenstadt, mitten in der Fußgängerzone Spitalerstraße. Dazu war – vom Tonband – das Gequieke gequälter Schweine zu hören. Die Tierrechts-Organisation animal peace protestierte damit gegen die industrielle Produktion und Haltung von Mastschweinen.

Die Kadaver waren von AktivistInnen der Organisation in der Nacht zu Dienstag aus Mülltonnen eines Aufzuchtbetriebes in Negenbötel bei Bad Segeberg entwendet worden. „Wir wollen den Konsumenten zeigen, was sie mit ihrem Kaufverhalten anrichten“, erklärte animal peace-Sprecher Stefan Bröckling. Die Tierrechtler kritisieren die Lebensbedingungen, unter denen die Schweine aufgezogen werden. Die Muttertiere zum Beispiel würden in enge Käfige gepfercht, in denen sie sich nicht umdrehen könnten. Nur so sei gewährleistet, daß möglichst wenige Ferkel auf dem engen Raum von der eigenen Mutter zerquetscht würden.

Die Anklageschrift der Organisation ist lang: Damit sich die schwer verhaltensgestörten Tiere nicht gegenseitig verstümmelten, schnitten Züchter den Ferkeln kurz nach der Geburt den Schwanz ab, meist ohne Betäubung. Die Tierrechtler berichteten über streßbedingte Todesfälle, Fehlgeburten, lebenslange Dunkelhaft oder über den Einsatz illegaler Medikamente.

Animal peace versucht seit zehn Jahren, ein „Bewußtsein gegen die Versklavung der Tiere“zu schaffen. Die Organisation hat nach eigenen Angaben mehr als 25 000 fördernde Mitglieder sowie knapp 300 AktivistInnen; sie zählt damit zu den größten Gruppen dieser Art in Deutschland. An den Tierschützern wird jedoch immer wieder Kritik auch aus dem eigenen Lager laut. Zuletzt prangerten Aussteiger fehlende Basisdemokratie an und sprachen von Manipulation der Mitgliederzahlen. Volker Stahl

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