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Brandanschlag auf Kindergarten in Lübeck

■ Hakenkreuze wurden an evangelischen Kindergarten geschmiert. Wieder Drohungen gegen Pfarrer wegen Kirchenasyls. 33jähriger vorläufig festgenommen

Lübeck (AP/ADN) – Die Serie von Brandanschlägen auf norddeutsche Kirchen reißt nicht ab: Mit dem Kindergarten der evangelischen St.-Augustin-Gemeinde in Lübeck wurde am Sonntag morgen zum vierten Mal binnen sechs Wochen eine Kircheneinrichtung angezündet. Unbekannte legten in dem Gebäude Feuer und schmierten an eine Ziegelmauer drei Hakenkreuze sowie eine Drohung gegen den evangelischen Pfarrer Günther Harig. Der Sachschaden blieb gering. Die Polizei nahm noch am Vormittag einen 33jährigen Mann vorläufig fest. Nach Polizeiangaben war er in der Nacht in unmittelbarer Nähe des Tatortes gesehen worden. Bei einer Routineüberprüfung in seiner Wohnung habe er versucht zu fliehen und aus dem dritten Stockwerk springen wollen. Er sei jedoch davon abgebracht und festgenommen worden. Zum Tatverdacht äußerten sich die Ermittler zunächst noch nicht.

„Harig, wir kriegen Dich“, lautete die Drohung gegen den Geistlichen, der einer algerischen Familie Kirchenasyl gegen die drohende Abschiebung gewährt. Die Täter schlugen offenbar eine Fensterscheibe des Gemeindehauses ein, in dem sich der Kindergarten befindet.

Bereits bei dem Anschlag auf die katholische Vicelin-Kirche am 25. Mai in Lübeck hatte es ähnliche Schmierereien gegeben. Am vergangenen Mittwoch waren an die Lübecker Jakobi-Kirche und den Arbeitssitz des Schriftstellers Günter Grass ebenfalls Hakenkreuze und der Name des evangelischen Pastors gemalt worden.

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