piwik no script img

Protest gegen Entlassung Barzels

■ Museumsgesellschaft fordert Rücknahme der Kündigung

Die Gesellschaft für ein Jüdisches Museum protestiert heute gegen die Entlassung des Museumsdirektors Amnon Barzel, dem die Senatskulturverwaltung in der vergangenen Woche gekündigt hatte. Die Verwaltung versuche, so die stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft, Helena Stern, die Auseinandersetzung über die Konzeption eines Jüdischen Museums zu beenden und sie auf der Ebene einer „banalen, allenfalls arbeitsrechtlichen Personalie abzuhandeln“. Dies zeige den niedrigen Stellenwert, den der Senat dem jüdischen Berlin beimesse.

Der Verein fordert die Rücknahme der Kündigung Barzels und außerdem, die Kompetenz von Reiner Güntzer, dem Generaldirektor der Stiftung Stadtmuseum, einem anderen Träger zu übergeben. Die dem Museum zugesagte kulturelle Autonomie müsse, so Stern, umgesetzt werden.

Der Sprecher des Kultursenators, Axel Wallrabenstein, betonte gestern, daß es bei der Entlassung Barzels bleibe: „Das Thema ist erledigt.“ Jedoch werde Staatssekretär Lutz von Pufendorf nach der Sommerpause das Gespräch mit der Jüdischen Gemeinde suchen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Bis Anfang Oktober solle eine Konzeptgruppe gefunden werden, deren Mitglieder auch aus der Jüdischen Gemeine kommen. Die Stelle Barzels werde, so Wallrabenstein, erst wieder 1999 bei der Eröffnung des Jüdischen Museums im Libeskind-Bau besetzt werden. nau

Die Protestversammlung findet heute um 20.30 Uhr im Anschluß an die Eröffnung der Ausstellung „Leben im Wartesaal – Exil in Shanghai 1938–1947“ vor dem Martin-Gropius-Bau in der Stresemannstr. 110 statt.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen