: Lübeck: 80 Soko-Kriminalisten treten auf der Stelle
„Rigorose Verfahrenshandhabung“ hat die Staatsanwaltschaft Lübeck in Sachen Kirchenbrand angeordnet. Im Klartext heißt das: Maulkorb für die Polizei. Die darf sich nicht mehr äußern – zu dem, was sie nicht herausgefunden hat. Eine Sonderkommission mit 40 Ermittlern (Soko 11/97) wurde eingesetzt, als die St.-Vicelin-Kirche brannte. Noch mal 40 Mann wurden losgeschickt (Soko 18/97), als weitere Kirchen angesteckt wurden. 2.000 Flugblätter verteilten Polizisten gestern in Lübeck, denn bisher sind ihre Erfolge lausig.
Fünf Anschläge gibt es allein im Juni, ein geistig Verwirrter wird geschnappt. Auch zum jüngsten Fall hieß es: keine Spur, keine Ahnung, was bei den Rechten los ist. Deren Handschrift tragen vier der letzten fünf Anschläge:
4. Juni: Molotowcocktails und NS-Runen in der Christianskirche Hamburg; 15. Juni: Feuer und antijüdische Sprüche in der Christuskirche Husum, der Täter wird in die Psychiatrie überwiesen; 19. Juni: Brandstiftung plus NS-Symbole in der Krankenhauskapelle in Hamburg-Altona; 25. Juni: Hakenkreuze an der Lübecker St.- Jakobi-Kirche und am Haus von Günter Grass; 29. Juni: Brand in der St.-Augustinus-Gemeinde Lübeck, an der Wand Hakenkreuze. Die Landesregierung hat für Hinweise zur Aufklärung des Anschlags eine Belohnung von 50.000 Mark ausgesetzt. bull
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