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Jüdisches Museum: Streit „würdelos“

■ Gedenkfeier der Jüdischen Gemeinde für Heinz Galinski

Als „würdelos“ hat der neue Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Andreas Nachama, den Streit um das Jüdische Museum in der Bundeshauptstadt verurteilt. Zu Lebzeiten von Heinz Galinski hätte es sich Berlin niemals geleistet, „den Direktor des Jüdischen Museums einen Tag nach seiner Wahl zu feuern“, äußerte er gestern bei einer Gedenkfeier der Jüdischen Gemeinde zum fünften Todestag ihres früheren Vorsitzenden. Galinski hatte von 1949 an 43 Jahre lang die Jüdische Gemeinde in Berlin geleitet und von 1988 an auch den Vorsitz im Zentralrat der Juden in Deutschland inne. Am 19. Juli 1992 war er im Alter von 79 Jahren nach einer Herzoperation in Berlin gestorben.

Bei der Gedenkfeier warnte Nachama nachdrücklich davor, die nationalsozialistische Vergangenheit zu verdrängen. Diese Geschichte sei heute gegenwärtiger, als gerade jene meinten, „die sie so gern entsorgen würden“. Das zeigten die Jugendlichen, die durch Potsdam zögen und Nazilieder grölten. Das zeigten aber auch die gewaltsamen Übergriffe auf Ausländer „von jener kahlrasierten Dummheit, über die wir fast täglich in den Zeitungen lesen“. Und hätte sich zu Galinskis Zeiten ein Berliner Musiker so danebenbenommen, wie dies vor einigen Wochen bei einem Gastspiel in Israel geschehen ist, hätte es einen Aufschrei gegeben, fügte der Gemeindevorsitzende hinzu. epd

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