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■ NachschlagNeulich bei Beate Uhse: Bodypainting mit Halise Baydar

Das Beate-Uhse-Erotikmuseum am Zoo ist seltsam. Am seltsamsten eigentlich, daß alles so supernormal ist: ein ziemlich gemischtes, eher junges Publikum, in dem die Frauen eher überwiegen und alte Menschen auch nicht ausgegrenzt werden. Man flaniert ernst und aufmerksam zwischen sexuellen Exponaten herum.

In der „Künstlerecke“ des Erotikmuseums gibt es regelmäßig Kunst. Am Samstag eröffnete zum Beispiel Halise Baydar ihre Body-Painting-Bilder-Ausstellung mit einer Live-Painting-Aktion. Die ausgebildete „Visagistin, Maskenbildnerin, Friseurin, Kosmetikerin und Stylistin“ wurde 1952 in der Türkei geboren und arbeitet „seit vielen Jahren“ als Maskenbildnerin für Bühne und Film, steht auf einem Zettel, und daß sie sich seit 1984 mit „Body-Painting“ beschäftige und bereits mehrere öffentliche Auftritte, „auch im Fernsehen“, hatte.

„Es ist für mich immer spannend zu beobachten, wie unter den Jeans scheu-sensible oder zupackend kraftvolle Persönlichkeitsanteile sichtbar werden, von deren Vorhandensein die Menschen selbst oft nichts oder wenig ahnten“, sagt Halise Baydar.

Auf ihren großformatigen Fotografien sieht man nackte Frauen, deren aufgemalte Kostüme ein wenig ins Sekretärinnenhafte spielen. Eigentlich sieht das ganz prima aus, und sicher wäre es auch sehr erotisch, sich in einem Café mit einer Frau zu unterhalten und dabei herumzurätseln, ob ihr Kleid nun echt ist oder aufgemalt. Die zwei in echt am Samstag angemalten Frauen, die die Künstlerin mitgebracht hatte, waren allzu eindeutig nackt und verwirrten nicht sonderlich. Eine spielte eher ins Hellblaue, die andere trug Tigerstreifen auf ihrer Haut.

Zwei junge Männer hatten aus der Zeitung von der Malaktion erfahren. Einer trug Jeans, der andere nur eine schwarze, sexbetonte Unterhose, Schuhe und Strümpfe. Beide bekamen von Halise Baydar blaue respektive grüne Unterhemden auf den Oberkörper gemalt.

So sehr hätte er sich darauf gefreut, ganzkörperbemalt zu werden, sagte traurig der eine, doch die Künstlerin hätte „höchstens“ eine Viertelstunde an ihm herumgemalt. Nun hätte er einen Privattermin mit ihr ausgemacht. Da würde es dann richtig losgehen, und das wolle er sich zum Geburtstag schenken. Detlef Kuhlbrodt

Bis zum 15.10, Kant- Ecke Joachimsthaler Straße, Charlottenburg

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