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Bonns Gesandter zuletzt

■ Iran will nur „getrennte Rückkehr“ der EU-Botschafter akzeptieren

Teheran (AFP/AP) – Iran ist nach den Worten seines scheidenden Präsidenten Haschemi Rafsandschani bereit, eine „getrennte Rückkehr“ der EU-Botschafter nach Teheran zu akzeptieren. Bonns Botschafter müsse „als letzter zurückkommen“, sagte Rafsandschani am Samstag zum Ende seiner Amtszeit. „Eine kollektive Rückkehr der Botschafter hat außenpolitisch keinen Sinn.“ Teheran unterhalte schließlich „getrennte Beziehungen“ zu den EU- Staaten.

Rafsandschani betonte, der Konflikt wegen des Mykonos-Prozesses sei „nicht beendet“. Die EU-Staaten würden ihre Geschlossenheit in dieser Frage noch aufgeben. Sie hatten ihre Botschafter aus Solidarität mit Bonn aus Teheran zurückgerufen, nachdem das Berliner Kammergericht im April die iranische Führung als Auftraggeberin des Mordes an vier Oppositionellen im Berliner Restaurant „Mykonos“ bezeichnet hatte. Dies führte zu erheblichen Spannungen zwischen Bonn und Teheran. Seitdem sind die diplomatischen Beziehungen zwischen der EU und Iran belastet.

Bei einer Zeremonie zu seiner Amtseinführung sprach der neue Staatspräsident Mohammed Chatami gestern vom Willen seines Landes zur friedlichen Koexistenz. Zu den Differenzen mit den USA sagte Chatami nur, daß Iran gegen die Überheblichkeit gewisser Länder sei.

Der als gemäßigt geltende Chatami soll heute vor dem Parlament vereidigt werden. Er hatte die Präsidentenwahl am 23. Mai mit großem Abstand gewonnen und international die Hoffnung auf politische Reformen im Iran ausgelöst. Der deutsche Außenminister Klaus Kinkel (FDP) hatte vergangene Woche gesagt, er verbinde mit Chatamis Amtsantritt die „zarte Hoffnung“ auf eine Normalisierung der Beziehungen zwischen der EU und Teheran. Irans geistlicher Führer, Ayatollah Ali Chamenei, erteilte jedoch gestern Hoffnungen auf eine Öffnung zum Westen eine Absage.

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