■ Faktensammlung
: Alarmierendes zum Thema Öl

– 45 Prozent des in den USA verbrauchten Öls sind importiert

– 90 Prozent des nigerianischen Staatshaushaltes finanzieren sich aus Öleinkommen

– Beim derzeitigen Stand des Ölverbrauchs in den USA würden zwanzig Jahre Ölförderung im ecuadorianischen Amazonasgebiet nur für 12,7 Tage ausreichen

– Der tägliche Ölverbrauch betrug 1995 in Asien 16,94 Millionen Barrels (2,7 Milliarden Liter=25 % des Weltverbrauchs), in Nordamerika 20,25 (2,7 Milliarden Liter), in Europa 15,33 (2,4 Milliarden Liter) und in Afrika 2,17 (347,2 Millionen Liter)

– Asien brachte 1995 über 60 Milliarden US-Dollar für seine Ölimporte auf

– Der Ölverbrauch Chinas hat sich zwischen 1985 und 1995 verdoppelt

– Unter den zwanzig größten Unternehmen (in „Fortune 5000“) der Welt sind fünf Ölgesellschaften

– Hätte Saddam Hussein Kuwait besetzt gehalten, würde er 25 Prozent aller Ölreserven kontrollieren

– Shells jährlicher Profit liegt allein in Nigeria zwischen 170 und 190 Millionen US-Dollar

– Topmanager von 1.400 europäischen Unternehmen wählten in einer Umfrage der Financial Times Shell zu dem (europäischen) „Unternehmen, das am besten mit Umweltfragen umgeht“

– 1995 produzierte die Ölgesellschaft Total Tausende von „Riechkarten“, die in französischen Frauenmagazinen für ihr neues parfümiertes Benzin warben

– In den USA gelangen alljährlich per Kanalisation oder Müllgruben mehr als 1,4 Millionen Tonnen Altöl ins Erdreich. Das entspricht etwa 35 „Exxon Valdez“-Katastrophen pro Jahr

– Das Mittelmeer nimmt lediglich 1 Prozent der gesamten Meeresoberfläche der Erde ein, muß jedoch 12,5 Prozent allen ausgeflossenen Öls absorbieren

– Venezuela produzierte zwischen 1926 und 1947 mehr Öl als der gesamte Nahe Osten

– Der Ölpreis ist im Vergleich zu anderen Preisen heute niedriger als 1970

– Zwischen 1982 und 1992 war Shell für mehr als 6,4 Millionen Liter ausgelaufenen Öls in mehr als hundert Ländern verantwortlich – das sind 40 Prozent mehr als beim „Exxon Valdez“- Unglück

– Präsident Clinton beging den Earth-Day mit einer Ausweitung des Rechts der Öffentlichkeit auf Information: Informationen über Aktivitäten in den Umschlaghäfen der Petroleumindustrie, einschließlich toxischer Emissionen, müssen öffentlich zugänglich sein. Die Industrie behauptet, der finanzielle Aufwand stehe in keinem Verhältnis zum möglichen Nutzen

– Die Hälfte der weltweit vorhandenen Ölreserven sind verbraucht

– Der weltweite Ölverbrauch übersteigt die Neuentdeckung von Ölvorkommen um das Dreifache

– Die größte Ölraffinerie der Welt steht in Ulsan, Nord-Korea; sie verarbeitet täglich 769.500 Barrels Öl (123 Millionen Liter)

– Offiziellen Angaben zufolge gab es zwischen 1976 und 1991 in Nigeria insgesamt 2.976 Öllecks (2,1 Millionen Barrels bzw. 336 Millionen Liter); das entspricht im Durchschnitt fast 4 Barrels (640 Liter) pro Woche

– Ein Viertel der bekannten Ölreserven der Erde liegt in Saudi- Arabien; der durchschnittliche Heizbedarf dort ist jedoch niedriger als im ölarmen Libanon und in Jordanien

– 1996 lockerte der UN-Sicherheitsrat sein Verbot irakischer Ölexporte und akzeptierte ein „Öl gegen Lebensmittel“-Programm. Der Irak hat inzwischen alles Öl geliefert, das ihm in einem ersten Sechs-Monats-Plan von den UN zugestanden worden war, jedoch nur 40 Prozent des Gegenwerts in Lebensmitteln erhalten

– Führende irakische Oppositionelle haben Saddam Husseins Regierung vorgeworfen, die Lebensmittellieferungen an oppositionelle südirakische Stämme aufzuhalten und damit den Vertrag über Lebensmittellieferungen zu verletzen

– Nach der Havarie des Öltankers „Sea-Empress“ fanden Umweltaktivisten an der walisischen Küste 6.900 tote und schwer geschädigte Vögel

– Keine britische, französische oder amerikanische Regierung hat je die Menschenrechtsverletzungen in den ölproduzierenden Golfstaaten kritisiert

– Zwischen 1960 und 1980 wurden zwei Drittel der Ölvorkommen außerhalb des westlichen Einflußgebietes verstaatlicht

Zusammengestellt von Jessie Banfield und Nevine Mabro