Die Börsenkurse fallen, der Crash bleibt aus

■ Aktienhändler erleichtert nach langer Rekordhatz. Wall Street jetzt unentschieden

Berlin (taz/rtr) – Die Kurse an den Aktien der Welt bröckelten gestern weiter um ein oder zwei Prozent. Doch die Stimmung an den Börsen bleibt munter, von Panikverkäufen ist nichts zu spüren. Die mutigen unter den Anlegern kaufen sogar schon wieder größere Mengen von Aktien bedeutender Konzerne, weil sie die Preise wieder für günstig halten.

Die harten Zahlen liefern folgendes Bild: Am Freitag gaben die verschiedenen Aktienindizes in New York zwei bis gut drei Prozent minus vor. Als erstes folgte gestern die Börse in Tokio. Der Nikkei-Index sank um 1,5 Prozent auf 19.041,10 Punkte. Auf nach Westen: In Hongkong war Feiertag, Singapur gab leicht nach.

Als mit Frankfurt die erste große Börse in Europa an den Start ging, sah es zunächst böse aus, der Dax, der Index der 30 bedeutendsten deutschen Börsenwerte, fiel von knapp 4.153 unter die 4.000er- Marke. Dabei gab es jedoch keine „Verkäufe um jeden Preis“ von Kleinanlegern, die einen Crash normalerweise begleiten. Einige Aktienmakler begrüßten es, daß in den letzten Tagen die Kurse eine Pause eingelegt hätten. Das gebe Zeit zum Nachdenken. So wanderte der Dax im Lauf der Handelszeit wieder nach oben und schloß mit 4.078,60 Punkten, einem Minus von 1,8 Prozent. Der „Financial Times 100 Index“ in London, auch „Footsie“ genannt, sank schließlich im Laufe des Tages nur noch um gut ein halbes Prozent.

Der Trend für die nächsten Tage hängt wieder von der Wall Street ab. Der Dow- Jones-Index schwankte gestern bis Redaktionsschluß mit einer leichten Tendenz zum Plus um den Stand vom vergangenen Freitag herum. rem

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