Grüne warnen vor Blaualgen

■ Senat ignoriere Gesundheitsgefährdung durch Algenpest

Die Grünen haben der Gesundheitsverwaltung vorgeworfen, die Blaualgenplage in der Havel und am Müggelsee zu ignorieren. „Die Algenpest in den Berliner Gewässern nimmt von Tag zu Tag zu“, sagte gestern der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus, Bernd Köppl. Wer Wasser mit Blaualgen schlucke, müsse mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Leberentzündung, Fieber, Entzündungen der Nasen- und Augenschleimhäute sowie der Lunge rechnen. Mittlerweile sei die Blaualgenplage so schlimm, daß Badende durch eine stinkende Brühe hindurchwaten müßten. „Insbesondere Kinder sind gefährdet, die im aufgeschäumten Uferbereich spielen“, sagte Köppl. Wegen der Wetterlage müsse mit einer Vermehrung der Algen gerechnet werden. Blaualgen erzeugen verschiedene Toxine. Bei Tieren können sie laut Köppl zum Tod führen: „Lassen Sie Ihren Hund nicht vom Seewasser trinken, er könnte daran sterben!“

Das Umweltbundesamt hatte bereits in der vergangenen Woche erklärt, giftige Blaualgen seien gefährlicher als bisher angenommen. Nach Angaben der Gesundheitsverwaltung besteht jedoch keine Gesundheitsgefährung für Badende. Allergieempfindliche Menschen und Kleinkinder sollten jedoch sichtbar algenbelastete Badestellen vorübergehend meiden.

Unterdessen hat das Gesundheitsamt des Kreises Oberspreewald-Lausitz darauf hingewiesen, daß Badegäste kein Wasser schlucken und Kinder die belasteten Gewässer meiden sollten. dpa