: Kein Land in Sicht
■ Gewerbeimmobilienmarkt weiter unter Druck. Außenlage aussichtslos
Der Boom auf dem Büroflächenmarkt läßt auf sich warten. Die aktuelle Situation ist durch anhaltenden Zugang an neuen Flächen, zögernden Absatz und teilweise noch immer sinkende Mieten geprägt, klagen die Immobilienmakler Engels & Völkers sowie Liljeberg in ihrer Marktanalyse. So werde der Büroflächenumsatz in diesem Jahr nur rund 400.000 Quadratmeter nach 450.000 in 1996 erreichen.
Mit einem Anziehen der Mieten sei erst 1999 zu rechnen. Bereits im nächsten Jahr dürfte aber die Nachfrage von Unternehmen, Verbänden, Botschaften, internationalen Organisationen und Freiberuflern anziehen, die zusätzliche Flächen anmieten oder neu nach Berlin kommen. 1999, kurz vor dem Umzug der Bundesregierung, dürfte daraus sogar ein echter Ansturm auf Berlin entstehen.
Liljeberg erwartet dagegen, daß der Büroflächenleerstand nur auf mittlere Sicht abgebaut werden kann. Der Zwang zu neuen Organisations- und Kommunikationsformen führe zu einer weiteren Verringerung des Bedarfs an Büro- und Geschäftsflächen. Allein durch den vom Land Berlin geplanten Abbau von 20.000 Stellen kämen bis zum Jahr 2000 rund eine Million Quadratmeter Bürofläche auf den Markt.
Die geplante Verwertung von 40 Prozent der über 12.000 Liegenschaften der Telekom, von Immobilien der Deutschen Bahn und die Verwertung umfangreicher, ehemals militärisch genutzter Gebäude wirke in die gleiche Richtung. Der Umzug der Bundesregierung könne den Markt schon wegen der umfangreichen Immobilienbestände im Bundesvermögen nur bedingt beeinflussen. Die Situation für verkehrsmäßig wenig erschlossene Objekte in Randlagen sei nahezu aussichtslos, stellt Liljeberg fest. dpa
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