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Mir zögerlich repariert

■ Obwohl ein Raumhandschuh löchrig war, waren die Kosmonauten erfolgreich

Moskau (dpa) – Ungeachtet anfänglicher Hindernisse hat die Mir- Besatzung gestern mit der mehrmals verschobenen Reparatur der beschädigten Raumstation begonnen und erste Erfolge erzielt. Die Kosmonauten Anatoli Solowjow und Pawel Winogradow konnten nach mehreren Verzögerungen die Luke zum leckgeschlagenen Spektr-Modul öffnen, sie austauschen und wichtige Stromkabel wieder verbinden. Unmittelbar vor der entscheidenden Öffnung der Spektr-Luke ließ die Bodenstation die Arbeit wegen Problemen mit Winogradows Raumanzug zunächst abbrechen, dann aber doch fortsetzen.

Schon kurze Zeit nach dem Auswechseln der Luke gelang es dem Kommandanten und dem Bordingenieur, alle neun unterbrochenen Kabel zu den Sonnenkollektoren von Spektr wiederherzustellen. Die Verbindungen waren nach der Kollision mit einem Raumtransporter vor zwei Monaten unterbrochen worden. Bis dahin hatten die Sonnenkollektoren rund ein Drittel des Stroms der Mir erzeugt. Die Mir litt seitdem unter Energiemangel. Eines der vier Sonnensegel kann nicht mehr repariert werden. Der Amerikaner Michael Foale zog sich während der Reparatur aus Sicherheitsgründen in die angedockte Raumkapsel Sojus zurück.

Die Flugleitzentrale hatte die Vorbereitungen für die Reparatur kurzfristig abbrechen lassen, dann aber doch die Fortsetzung genehmigt, nachdem Winogradow wider Erwarten einen undichten Handschuh seines Raumanzugs auswechseln konnte. Zuvor hatte eine undichte Luke zum Kristallmodul die Arbeiten verzögert, als die Raumfahrer schon die Luft aus dem kugelförmigen Schleusenraum vor dem Spektr-Modul abließen. Solowjow mußte Teile seines Raumanzugs für die Arbeit in Spektr wieder ablegen, um die Luke zu überprüfen.

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