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Vor zehn Jahren

Der überfleißige Staatsanwalt Hans-Georg von Bock und Polach, zuletzt durch seinen vorzeitigen Abschied vom Sessel des Staatsrates in Bremens Innenressort in den Schlagzeilen, konnte auch Gnade vor Recht ergehen lassen: So bot er einst dem Umweltschützer Gerold Janssen nach sechsstündiger Verhandlungsdauer und der Vernehmung von zehn Zeugen die Einstellung eines Verfahrens an, bei dem es immerhin um eine Geldbuße von 375 Mark ging. Janssen hatte sich, so berichtete die taz am 25.8.87, für 20 Minuten den Baggern erfolgreich in den Weg gestellt, die das Hollerland für ein Coop-Auslieferungslager anknabberten. Später saß Janssen vier Stunden lang in einer Baggerschaufel. Mit Erfolg: Zwei Tage nach dem Janssen-Protest wurde die Maßnahme offiziell auf die vegetationsarme Zeit vertagt. „Da muß erst einer kommen wie der Janssen und sich auf die Baggerschaufel setzen, damit die Behörden die seit Jahren bekannten Argumente abwägen...“, staunte von Bock.

(Wenn der Wirtschaftssenator damals geahnt hätte, daß er heute für den Technologiepark jeden Quadratmeter für hochwertige High-Tech-Firmen braucht, hätte er sich für weitere Verzögerungen einsetzen müssen ... )

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