Stadion-Ausbau geht trotzdem weiter

■ Die Nord-Tribüne soll mit Büros und weiteren VIP-Logen verkleidet werden / Baustart vermutlich Ende des Jahres 1998

Der weitere Ausbau des Weser-Stadions nach der Ost-Kurve geht in die zweite Phase. Für die Erweiterung der Nordseite hat die Bremer Sport- und Freizeit-GmbH jetzt den sogenannten Vorhaben- und Erschließungsplan eingereicht. Damit sind die Weichen für die Beteiligung der Bürgerschaft und des Beirates Mitte gestellt, Die müssen das Vorhaben noch absegnen.

Vorgesehen ist ein neuer Mantelbau vor der bisher kahlen Nord-Tribüne. Dort sollen hinter einer Glasfassade Büros, Gastronomie-Betriebe und weitere VIP-Logen für gehobene Werder-Fans entstehen. „Das Bauvorhaben ist im lichten Stil des Airport-Centers geplant“, sagt Reinhard Hoffmann, Leiter des Bremer Sportamtes.

Mit Problemen bei der Genehmigung rechnet er im Prinzip nicht. „Gerade die Anwohner auf der dem Stadion gegenüberliegenden Seite des Osterdeichs werden sich freuen“, schätzt er. Die geplanten Bauten sollen den Lärm der Werder- oder Kelly-Family-Fans abschirmen. Auch aus der Bürgerschaft rechnet Hoffmann nicht mit großen Einsprüchen. Denn insgesamt sollen 100 neue Arbeitsplätze in dem Stadion-Anbau geschaffen werden.

Im Erdgeschoss werden demnach künftig laut Hoffmann die Kassenhäuschen, eventuell ein weiterer Werder-Fanshop und Sportstudios untergebracht. Im ersten Stock erwartet die Stadion-Besucher eine neue Kneipe. „Die soll aber etwas bodenständiger eingerichtet werden, als etwa das Blick in der Süd-Tribüne“, so Hoffmann. Zudem erwarten die Fans dort Würstchen-Buden und andere fest installierte Shops für Leib und Magen. Im zweiten und dritten Stock sollen schließlich die Promi-Fans des örtlichen Fußballvereins untergebracht werden – genauso wie bereits in der Ost-Kurve. Darüber erstrecken sich dann auf zwei weiteren Etagen Büros. Insgesamt umfaßt das Vorhaben 3.000 Quadratmeter.

Im Moment ist die Sport- und Freizeit-GmbH noch auf der Suche nach potenten Bewerbern für die Büros, um so das Vorhaben zu finanzieren. „Wir sind aber trotz des Immobilien-Überschusses in Bremen guter Dinge“, sagt Hoffmann. „Durch die Nähe zum Sport ergeben sich genügend Möglichkeiten, entsprechende Mieter zu finden.“So soll bereits der Werder-Hauptsponsor o.tel.o Interesse signalisiert haben. Eine weitere Möglichkeit wäre, den Landessportbund in den Büros unterzubringen.

Sollten sich jetzt keine unerwarteten Probleme einstellen, so schätzt Reinhard Hoffmann, dann können die Bauarbeiten Ende 1998 oder im Frühjahr 1999 beginnen. Wie teuer das Projekt wird, darüber schweigt sich Hoffmann aus: „Solange wir noch auf Mietersuche sind, will ich dazu nichts sagen.“

Jens Tittmann