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Nato-Rat droht Karadžić-Anhängern

■ SFOR-Friedenstruppe soll nun auch serbische Hetzkampagnen verhindern

Brüssel/Sarajevo (dpa) – Die Nato will Gewalttätigkeiten und Drohungen gegen die Friedenstruppe SFOR in der bosnischen Serbenrepublik entschieden entgegentreten. „SFOR wird ihre Mission entschlossen, aber fair ausführen und die Anwendung von Gewalt oder Einschüchterung nicht tolerieren“, hieß es in einer in der Nacht zum Sonntag verbreiteten Erklärung des Nato-Rates in Brüssel. Bereits am Vortag hatte US-Sonderbeauftragter Robert Gelbard den Anhängern von Serben-Füher Radovan Karadžić in Pale mit „ernsthaftesten Konsequenzen“ bei einer Fortsetzung ihrer „terroristischen Aktionen“ gedroht.

Die Nato-Botschafter hatten sich am Samstag abend erneut mit der Lage in der bosnischen Serbenrepublik befaßt und die jüngsten Gewalttaten gegen Angehörige der internationalen Friedenstruppe verurteilt. Die Allianz unterstützt nach dem Beschluß des Nato-Rates auch das Bemühen, Hetzkampagnen, die über die Medien verbreitet werden, zu verhindern. Dabei handele es sich um Sendungen, die in krassem Gegensatz zu den Friedensvereinbarungen von Dayton stünden. Die SFOR-Truppen würden gegebenenfalls auch gewaltsam gegen diese Medien vorgehen.

US-Sonderbeauftragter Robert Gelbard hatte sich am Samstag erneut auf die Seite der Präsidentin der bosnischen Serbenrepublik, Biljana Plavšić, gestellt, die einen Machtkampf gegen Karadžić führt. Nach einem Treffen mit Plavšić betonte Gelbard, sie habe die volle Unterstützung der USA und der internationalen Gemeinschaft.

Der Karadžić-Anhänger Momcilo Krajisnik erklärte dagegen, die Serben würden es nicht zulassen, daß man sie unter Druck setze. „Jemand aus der internationalen Gemeinschaft will hier einen Krieg, aber wir werden keinen Druck auf uns zulassen.“

Kommentar Seite 10

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