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■ Die Zahl suizidgefährdeter Anrufer bei der Telefonseelsorge ist gestiegen
Die Berliner Telefonseelsorge hat im vergangenen Jahr 20.343 Anrufe registriert. Deutlich zugenommen hat dabei die Zahl der selbstmordgefährdeten Anrufer. Wie Geschäftsführer Jürgen Hesse mitteilte, stieg diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent an.
Bei den Gesprächen spielten neben Vereinsamung, Depression, Streit mit dem Partner und Schicksalsschlägen zunehmend auch soziale Schwierigkeiten eine Rolle. Durch Arbeitslosigkeit bedingte Probleme hätten um 26 Prozent, die Themen Wohnsituation und Angst vor Obdachlosigkeit um zehn Prozent zugenommen. Dies wertete Geschäftsführer Hesse als „Ausdruck eines immer rauher werdenden gesellschaftlichen Klimas in der Stadt“.
Als weiteres Indiz dafür nannte er die Dauer der Gespräche. Zwar erhielten die Telefonseelsorgemitarbeiter 1996 zahlenmäßig etwas weniger Anrufe, die Gesprächsdauer jedoch erhöhte sich auf durchschnittlich 30 Minuten. Die Gesamtsdauer aller Gespräche betrug 440.983 Minuten. Zwei Drittel der Anrufer waren Frauen.
Die Telefonseelsorge kann seit Anfang Juli von Menschen in Not kostenfrei unter der Rufnummer (0800)-111 0 111 konsultiert werden. In ihren Räumen in der Neuköllner Nansenstraße 27 bietet die Telefonseelsorge neuerdings auch Gesprächskreise zu Themen wie Trauer und Trennung.
Für alle, die die Arbeit der Einrichtung unterstützen, findet am Sonntag um 19.30 Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche am Blücherplatz in Kreuzberg ein Dankeschön- Konzert statt. Die Telefonseelsorge finanziert sich zu 60 Prozent aus privaten Spenden. ADN
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