: Geteiltes Gedenken
■ Schwere Krawalle zum Jahrestag des Militärputsches in Chile vor 24 Jahren
Santiago (AFP) – Am Donnerstag, dem Jahrestag des Militärputsches in Chile 1973, sind bei Unruhen in der Hauptstadt Santiago nach Behördenangaben etwa zehn Menschen verletzt und mehr als hundert festgenommen worden. Zu den schwersten Zusammenstößen kam es am Hauptfriedhof, wo die Polizei mit Schlagstöcken, Tränengas und Wasserwerfern gegen Teilnehmer eines Gedenkmarsches vorging. Dabei gab es auf beiden Seiten vier Verletzte, etwa 90 Demonstranten wurden festgenommen. Gegen Abend verlagerten sich die Krawalle in Außenbezirke der Hauptstadt. Zu dem Gedenkmarsch hatten die chilenischen Sozialisten und Kommunisten aufgerufen.
Auch der Anführer des Putsches, General Augusto Pinochet, feierte den Jahrestag. Der 81jährige Ex-Diktator, der noch bis März 1998 Heereschef bleibt, ließ sich am Morgen von einigen hundert Gefolgsleuten huldigen, die in Sprechchören und auf Spruchbändern den Putsch bejubelten.
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