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Oldenburger BilderstreitKleben und Kunst

■ Studentenwerk und Studis einigen sich über Mensa-Gestaltung / Künstler sauer

Im Bilderstreit an der Oldenburger Universität haben die zankenden Parteien einen Kompromiß gefunden, aber ganz aus der Welt ist die Unbill noch nicht. Studentenwerk und AStA haben sich geeinigt, daß in der Mensa nun doch in weiten Teilen weiter plakatiert werden darf. Wie berichtet, hatte das Studentenwerk kürzlich sämtliche Plakate von den Mensa-Wänden abgehängt. Das Argument: Kommerzielle Werber würden den Speisesaal als kostenlose Reklamefläche mißbrauchen. Stattdessen sollte eine studentische Künstlergruppe die Umgebung für die speisenden Studis verschönern.

Der ASta hatte heftig gegen die „Säuberung“protestiert: Von Zensur war die Rede, einem Eingriff in die meinungsfreiheit. Die Plakate in der Mensa seien ein wichtiges Kommunikationsmittel innerhalb der Hochschule. Ohne die Plakate würden zudem kleine Veranstalter und studentische Initiativen geschädigt, die hier bisher ihre Aktivtäten kundtun konnten. Mehr als 1.000 Unterschriften sammelte der AStA gegen das Plakatierungsverbot. In einer eigens organisierten Umfrage sprach sich die Studierendenschaft nach Angaben des AStA klar dafür aus, beim Essen weiterhin auf Plakate schauen zu wollen. Über 50 Prozent votierten für eine Beibehaltung von Plakatierflächen, wollten aber auch eine künstlerische Gestaltung der restlichen Mensa-Wände.

Jetzt haben sich die Kontrahenten zusammengerauft. Das Studentenwerk wird große Teile der Fläche wieder für Plakate freigeben. Allerdings droht die Mensa-Gestaltung doch noch zu scheitern, wie der AStA-Sprecher Thomas App mitteilt. Die beauftragten Künstler wollen ihre Arbeit erst fortsetzen, wenn der AStA sich für den Vorwurf entschuldigt, sie hätten sich vom Studentenwerk instrumentalisieren lassen. jof

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