Gesundheitsrisiken für MigrantInnen

Erhöhte Gefährdung im Schwangerschaftsverlauf und bei der Geburt, höhere Säuglingssterblichkeit und Totgeburten.

Häufigere Krankheiten im Kindesalter: Karies, Infektionskrankheiten, Unfälle, Behinderungen.

Beschwerden im Erwachsenenalter, meist in Zusammenhang mit psychosomatischen Erkrankungen: nervöse Unruhe, Kopfschmerzen, Migräne, Nackenschmerzen, Erschöpfungszustände.

Wesentlich häufiger und früher chronische Krankheiten. Über 20 Prozent aller Magendarmkrankheiten in Deutschland betreffen Türken.

Überdurchschnittliche Berufserkrankungen und -unfälle.

Erhöhter, teilweise fehlerhafter Medikamentenkonsum, starker Anstieg bei Drogen- und Alkoholabhängigkeit.

Ältere Migranten fühlen sich durchschnittlich etwa zehn Jahre früher ausgebrannt und erschöpft als Deutsche.

Ursache für die erhöhten Gesundheitsrisiken ist migrationsbedingter Dauerstreß. Schwere Arbeitsbedingungen bei Migranten der ersten Generation: harte körperliche Arbeit, oft giftige, feuchte Arbeitsbedingungen; hohe Unfallgefahr.

Durchschnittlich schlechtere Wohnbedingungen.

Finanzielle Probleme: Die Arbeitslosigkeit bei Ausländern ist doppelt so hoch wie bei Deutschen.

Mangelnde Orientierung in der Gesellschaft. Sprachliche und kulturelle Verständigungsprobleme, Ängste vor den als willkürlich empfundenen Behörden.

Entwurzelungs- und Schuldgefühle gegenüber zurückgebliebenen Verwandten und Freunden.

Erhöhte Generationskonflikte verbunden mit Akkulturationskonflikten bei der zweiten und dritten Generation, die sich nicht mehr zur traditionellen, aber noch nicht zur neuen Kultur zugehörig fühlen. Martin Greve