■ Querspalte: Als Schumi noch klein war
Als Michael Schumacher noch klein war, fuhr er jeden Tag mit dem Go-Kart von Hohenkerpen nach Niederkerpen. Und das nur, weil die Milch in Niederkerpen einen halben Pfennig billiger war. Diesen halben Pfennig durfte der Bub behalten. So ist sein Sparschwein voll geworden, und er hat sich irgendwann einen roten Ferrari gekauft.
Aber im Ernst: Der Mann ist wirklich sparsam. Die FAZ hat's enthüllt. Schumacher hat rausgekriegt, daß die Marmelade in seiner Schweizer Wahlheimat sauteuer ist. Was macht der Kerpener Bub, der im Jahr 40 Millionen Mark verdient? Richtig: Er nimmt sich Vorrat aus Deutschland mit. Womöglich fuhr er in den letzten Rennen nur deshalb so schwach, weil er ständig ein, zwei Sixpack Vierfrucht und Pflümlimus geladen hatte? Wenn er und seine Corinna jeden Tag nur zwei Glas Vierfrucht essen, macht das in 80 Jahren 730 mal 80 mal ein halbes Fränkli für die Sparbüchse.
Nur: Was macht Schumi, wenn er jetzt nach Indonesien, Japan und Korea muß? Branchen-Boß Ecclestone hat angekündigt, daß der PS-Zirkus nach Asien auswandert, falls die EU tatsächlich die Tabakwerbung verbietet. Dann muß Schumi zum Asiaten. Der kennt keine Vierfruchtmarmelade. Zweitens ist dort das Bier teuer und Nutella und Mortadella und die grobe Pfälzer Landleberwurst. Das muß er alles rüberschaffen im Care-Paket. Dafür könnte er auf der Rückfahrt ein Säckchen Reis und ein paar Kassettenrecorder mitbringen. Die sind dort billiger.
Reden wir nicht drum herum, wir brauchen die Michael- Schumacher-Stiftung. Wenn jeder taz-Leser zehn Pfennig spendiert, könnte Schumi sich was Anständiges zum Essen kaufen. Und wenn Schäuble nun doch die Mineralölsteuer erhöht? Dann macht Schumi Boxenstopp in Polen. Oder er geht zu Fuß. Schrecklich. Manfred Kriener
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