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Nicht wild auf Hauerei

■ Nun gibt es doch Verhandlungen über den Bauwagenplatz in Altona

„Ich nehme das mal so zur Kenntnis“, sagte Klaus Leven, als sich Elke N. und Madhu K. gestern im Altonaer Rathaus als BewohnerInnen eines kleinen Bauwagenplatzes vorstellten. So belanglos die Worte des Bezirks-Rechtsdezernenten auch klingen: Für vier Menschen könnten sie bahnbrechende Bedeutung haben. Denn daß das Bezirksamt nun zu registrieren bereit ist, daß auf dem Bauwagenplatz am August-Lütgens-Park Menschen leben, müßte es eigentlich wieder auf die „Altonaer Linie“zurückbringen. Und die heißt: Müssen Bauwagen Neubauprojekten weichen, wird zumindest über Ausweichquartiere für die dort Lebenden verhandelt.

Bei diesem Platz sah das Bezirksamt bisher keine Veranlassung dazu (taz berichtete gestern). Zwar wurde mit den Investoren über den Baubeginn, nicht aber mit den BewohnerInnen über einen anderen Stellplatz gesprochen. Daß ihr Domizil gestern geräumt werden sollte, erfuhren sie von dem daneben gelegenen Hausprojekt in der Chemnitzstraße. Nach Intervention ihres Anwaltes rückte zumindest gestern die Polizei nicht an.

„Daß dort Menschen leben, entspricht nicht meiner Wahrnehmung“, hatte Leven noch am Dienstag Gespräche abgeblockt. Nun wurde er mit leibhaftigen BauwagenbewohnerInnen aus Fleisch und Blut konfrontiert. Zwar muß er damit seine Wahrnehmung ändern, seine Politik aber offenbar noch lange nicht. Er verwies auf den anstehenden Baubeginn und die Schadensersatzforderungen, die im Falle der Verzögerung drohten.

Außerdem drohte er unterschwellig, „daß es in der Politik ernstzunehmende Stimmen gibt, die den Bauwagenplätzen in Altona argwöhnisch gegenüberstehen“. Würden rechtliche Vereinbarungen nicht eingehalten, bekämen diese Stimmen Auftrieb. „Und das schadet der gesamten Bauwagenszene.“Elke N. unberührt: „Wenn Sie mit dem Rücken zur Wand stehen, haben Sie selbst schuld. Sie haben uns jahrelang ignoriert.“

Schließlich verständigte man sich darauf, nun doch ins Gespräch zu kommen. Denn, so Leven: „Wir sind nicht wild darauf, eine Hauerei zu veranstalten.“Erstmals an diesem Tag nickten alle einvernehmlich. Elke Spanner

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