: Juso ärgern sich über Schröder
■ Arbeitsplatzabgabe setze Glaubwürdigkeit der SPD aufs Spiel
Der niedersächsische Ministerpräsident und potentielle SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schröder gefährdet nach Ansicht der Juso-Vorsitzenden Andrea Nahles mit seiner Ablehnung einer Arbeitsplatzabgabe die Glaubwürdigkeit der Sozialdemokraten. „Das ist außerordentlich ärgerlich, daß uns Schröder wieder in die Parade gefahren ist“, sagte Nahles über das neuerliche Nein Schröders zu einer Abgabe für nicht ausbildende Unternehmen. Schröder sei in dieser Frage gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Wirtschaftsminister Wolfgang Clement in der SPD „absolut in der Minderheit mit ihrer Position“.
„Die Arroganz gegenüber der SPD-Bundestagsfraktion, der Partei und auch gegenüber den jungen Leuten ist wirklich schon dreist“, meinte die Chefin der SPD-Nachwuchsorganisation. Der Glaubwürdigkeitsverlust für die SPD insgesamt sei bedauerlich. „Die SPD eiert wieder rum“, heiße es nun. Die Vertrauensbasis für Schröder werde so geschmälert. Die Jusos wollten aber „mit Hoffnungen und mit alternativer Politik“in den anstehenden Wahlkampf gehen, sagte die Juso-Chefin. „Beides verknüpfe ich momentan nicht mit den Positionen, die Gerhard Schröder vertritt. Das wird für uns ein Dauerproblem, wenn das so weitergeht.“
dpa
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