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Suspendierte Polizisten verhaftet

■ Zwei Beamte sollen ADAC-Chef überfallen und ausgeraubt haben. Noch ist unklar, woher sie die Uniformen und Waffen hatten

Zwei vom Dienst suspendierte Polizisten sollen den Chef des ADAC-Landesverbandes Berlin- Brandenburg, Wolf Wegener, überfallen haben. Wie Polizeipräsident Hagen Saberschinsky gestern auf einer Pressekonferenz sagte, handelt es sich bei den beiden verhafteten Tatverdächtigen um einen 30jährigen Polizeiobermeister aus dem Kreis Oranienburg und einen 22jährigen Polizeimeister aus Reinickendorf. Die Schutzpolizisten sollen sich am 6. September dieses Jahres Zutritt zu dem Haus des ADAC-Chefs in Dahlem verschafft und Geld und Schmuck geraubt haben.

Das besonders Brisante daran: Die beiden Schutzpolizisten wurden bereits 1996 vom Dienst suspendiert. Ihnen werden Körperverletzung und Vermögensdelikte vorgeworfen. Wie sie an die Uniformen und Schußwaffen gekommen sind, die sie bei dem Überfall trugen, ist bisher noch unklar.

Die beiden Tatverdächtigen hatten sich am 6. September als Polizeibeamte ausgegeben und sich unter einem Vorwand Zutritt zum Haus des Ehepaars verschafft. Dort zogen sie Schußwaffen und fesselten die Eheleute. Danach raubten sie Geld und Schmuck, darunter ein auffälliges Collier. Die Täter flüchteten zunächst zu Fuß, später per Auto.

Sie versuchten nach Angaben der Polizei mehrfach, den geraubten Schmuck zu verkaufen. In München konnten zwei Ohrringe sichergestellt werden. Mit Hilfe von Phantombildern konnten die Beamten den jüngeren der beiden Täter schließlich am 9. Oktober in der Nähe seiner Wohnung festnehmen. Der 30jährige hatte sich aufgrund des erheblichen Fahndungsdrucks am Sonntag der Polizei gestellt. Beide wurden bei der Gegenüberstellung mit Zeugen eindeutig als Täter erkannt, sagte Saberschinsky. Ein Ermittlungsrichter erließ Haftbefehl.

Die Berliner Polizei sei „sehr betroffen“, daß zwei ihrer Beamten einer „so schlimmen Tat dringend verdächtig“ seien, betonte der Polizeipräsident. Die Verhafteten haben bisher jede Aussage verweigert.

Trotz des Fahndungserfolgs setzt die Polizei die Ermittlungen fort. Nach Angaben von Saberschinsky haben die Beamten des 2. Raubkommissariats noch „einige weitere Tatbeteiligte“ im Visier. Anzeichen, daß auch die Komplizen der Polizei angehörten, gebe es aber bisher nicht. Unklar sei auch der Verbleib des größten Teils des geraubten Schmucks, für dessen Wiederbeschaffung eine Versicherungsgesellschaft 30.000 Mark Belohnung ausgesetzt hat. Fündig war die Polizei bisher in Berlin und München, wo einige Schmuckstücke zum Kauf angeboten worden waren. ADN, taz

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