: Hafenschlamm wird nicht verklappt
■ Einigung zwischen Niedersachen und Bremen getroffen
Im niedersächsischen Wattenmeer wird vorerst kein giftiger Hafenschlamm aus Bremerhaven mehr verklappt. Darauf haben sich die Landesregierungen von Niedersachsen und Bremen verständigt, teilte das Umweltministerium in Hannover gestern mit. Die Bezirksregierung in Lüneburg hatte das Abladen des Schlammes, der mit der giftigen Schwermetallverbindung Tributylzinn (TBT) belastet ist, bereits vor einigen Wochen untersagt. Nach Angaben des Umweltministeriums bleibt das Verklappen so lange eingestellt, bis ein Konzept zur Lösung des Problems vorliegt. Dies wollten beide Seiten bis Anfang 1998 erarbeiten.
Der Stoff Tributylzinn kommt laut Umweltministerium aus dem Anstrich, der den Algen- und Pilzbewuchs an Schiffsrümpfen verhindern soll. Er bewirkt das Absterben von Pflanzen und Meerestieren. Schon in geringer Konzentration führt er zu Geschlechtsveränderungen bei Meeresschnecken (taz berichtete). Der Giftstoff gelange vor allem durch das Abspritzen der alten Farbe vor einer Erneuerung des Anstrichs in das Wasser und damit in den Hafenschlamm. Deshalb soll jetzt untersucht werden, wie in den Docks die alten Farbreste aufgefangen werden können. Allerdings werde auch durch den Abrieb beim Fahren der Schiffe TBT frei.
dpa
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