: Neonazis verweigern die Aussage
■ Prozeß zu Doppelmord unter Rechtsextremisten begonnen. ZeugInnen bestätigen Anklage
Die beiden wegen Doppelmordes an Gesinnungsgenossen angeklagten Rechtsextremisten Detlev N. und Lutz Sch. haben gestern zu Prozeßbeginn die Aussage verweigert. AugenzeugInnen beschuldigten die Angeklagten dagegen vor Gericht der Tat.
Detlev N. und Lutz Sch. wird – wie berichtet – vorgeworfen, im April dieses Jahres zwei Mitglieder der neonazistischen „Kameradschaft Wittenberg“ aus Sachsen- Anhalt nach einem Streit erstochen zu haben.
Im Anschluß an eine Feier verschiedener „Kameradschaften“ sollen sich die Wittenberger Chris Danneil und Olaf Schmidke mit N. und Sch. auf der Heimfahrt über das genaue Datum des Verbots der neonazistischen Freiheitlichen Arbeiterpartei (FAP) gestritten haben. Der Streit sei eskaliert und schließlich habe Sch., der sich damit gebrüstet habe, bei der FAP viel zu sagen gehabt zu haben, auf die Wittenberger eingestochen, so berichteten gestern die ZeugInnen. Der Fahrer des Wagens, mit dem die insgesamt sieben „KameradschaftlerInnen“ die gemeinsame Feier verließen, berichtete gestern außerdem, daß sich die Berliner und die WittenbergerInnen vorher nicht gekannt hätten. Sie hätten sie nur nach Hause fahren wollen.
Der Prozeß wird am kommenden Mittwoch fortgesetzt. taz
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