■ Mit E-Nummern auf du und du: Gewußt und gegessen
Berlin (taz) – Sie stärken, stützen und schmecken. Kein Lebensmittel aus der Nahrungsindustrie kommt ohne sie aus: die Zusatzstoffe. 297 Chemikalien von Acesulfam (Geschmacksverstärker) bis Zinn- II-Chlorid (Antioxidationsmittel) hat die Europäische Union für den Verbraucher als unbedenklich zugelassen. In Fröschen und deren Schenkeln wurden bislang zwar noch keine nachträglich eingepumpten Stabilisatoren gefunden. Von ihrem Verzehr ist jedoch unbedingt abzuraten, meint der taz- Frosch.
Wissen VerbraucherInnen schon kaum, was die kompliziert klingenden Chemikalien in ihrem Magen und Darm anrichten, können sie sie als verschlüsselte E-Nummer gar nicht mehr erkennen. Wer weiß schon auf Anhieb, daß E 412 das harmlose Guarkernmehl ist, hingegen sich hinter E 407 die modifizierte Rotalge versteckt, von deren Verzehr dringend abgeraten wird. Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV) hat daher ihren Ratgeber über alle in der EU zugelassenen E-Nummern neu aufgelegt. Erstmalig hat die AgV die Zusatzstoffe auch daraufhin untersucht, ob sie aus gentechnisch veränderten Grundstoffen fabriziert werden können.
Die EU hat in den vergangenen Jahren ihre E-Nummernliste ständig erweitert, damit der freie Handel mit Lebensmitteln nicht behindert wird. Deshalb darf jetzt in Deutschland auch wieder Propion (E 280) ins Brot gebacken werden. Das Konservierungsmittel war hierzulande 1988 schon einmal verboten worden, da es vermutlich krebserregend ist. Wer den knapp 300 Zusatzstoffen im täglichen Essen entgehen will, muß seine Nahrung umstellen: Die Naturkosthersteller kommen mit nur 30 Hilfsmitteln aus. ufo
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