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Europa wird nur langsam größer

■ EU-Außenminister einigen sich auf Verhandlungen mit fünf von elf Beitrittskandidaten

Mondorf-les-Bains (rtr) – Die Europäische Union wird zu Beginn 1998 voraussichtlich nur mit sechs Ländern konkrete Beitrittsverhandlungen beginnen. Auf einem Treffen der EU-Außenminister am Wochenende im luxemburgischen Mondorf-les-Bains sprach sich eine klare Mehrheit dafür aus, nicht mit allen elf Beitrittskandidaten Verhandlungen zu führen. Die Gemeinschaft müsse aber jenen fünf Ländern, die nicht zu den ersten gehören, bei der Vorbereitung auf ihren Beitritt helfen. Auch ihnen sei die Mitgliedschaft später sicher. Völlig unklar blieb, wie die EU mit dem Beitrittswunsch der Türkei umgeht.

Nach den Beratungen zeichnete sich ab, daß die EU-Außenminister dem Vorschlag der EU-Kommission zur Auswahl der am besten vorbereiteten Kandidaten folgen werden. Die Gemeinschaft würde dann ab Februar 1998 mit dem Ländern Polen, Ungarn, Tschechien, Slowenien und Estland sowie mit Zypern Beitrittsverhandlungen führen.

Zugleich kamen die Minister aber auch überein, daß die EU den übrigen Staaten klarer als bisher signalisieren muß, daß sie nicht auf Dauer von der Gemeinschaft ausgeschlossen bleiben. Mehrere Länder, darunter Schweden und Griechenland, blieben auch nach der Diskussion in Mondorf dabei, daß alle elf Kandidaten gleichzeitig in die Verhandlungen einbezogen werden sollten. Sonst drohe in den abgewiesenen Staaten ein Rückschlag der Reformpolitik. Die endgültige Entscheidung über die Verhandlungen soll vom Luxemburger EU-Gipfel im Dezember getroffen werden.

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