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■ KommentarAlles o.k., nichts klar

Noch ist nicht ausgemacht, ob das Kompromißangebot von Kultursenator Peter Radunski (CDU) tatsächlich etwas bewegen wird. Museen werden nicht allein durch Stiftungskonstruktionen bestimmt. Museen werden von Konzepten geprägt, von Persönlichkeiten, die ihre Vorstellungen auch in die praktische Museenrealität umzusetzen in der Lage sind.

Deshalb ist es nicht verwunderlich, daß Amnon Barzel, der Gründungsdirektor, gehen mußte; immerhin für Forderungen, die Radunski per Vorlage heute im Kern selbst erfüllt hat. Monatelang haben sich Kulturverwaltung, der Direktor des Stadtmuseums, Reiner Güntzer, und Barzel an der Frage zerfleischt, wieviel Unabhängigkeit dem geplanten Museum zugestanden wird. Barzel hat gegen die Unterordnung unter das Stadtmuseum gekämpft, der ehemalige Museumsreferent beim Kultursenator, Güntzer, für die Einbindung. Nun ist das Jüdische Museum zwar nicht rechtsfähig, aber doch immerhin als eigene Stiftung organisiert. Jetzt hat es die finanzielle Autonomie.

Noch immer ist indes offen, wer die weitere Konzeption in die Hand nehmen wird. Gerade angesichts dessen, daß die umstrittene „kulturelle Autonomie“ in einem „integrativen Konzept“ schlicht nicht definierbar ist, und angesichts dessen, daß ein konzeptionelles Colloquium erst nach der Eröffnungsausstellung mit dem Libeskindschen Konzept stattfinden soll, wird die Unabhängigkeit im wesentlichen davon abhängen, wen Peter Radunski als Interimsdirektor oder besser als langfristigen Direktor vorschlagen wird. An dieser Vorgabe erst wird sich Radunskis Bereitschaft zum Kompromiß richtig erweisen. Barbara Junge

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