■ Mit umwelt.de auf du und du: Neues Suchsystem
Nürnberg (taz) – Immer mehr Menschen nutzen das Internet, als Informationsmittel. Immer mehr Menschen verbringen jedoch viel Zeit, sich durch den Wust von seriösen, veralteten und zweifelhaften Informationen hindurchzuklicken, um endlich zu dem Objekt ihrer Begierde zu gelangen. Das soll nun zumindest im Bereich Ökologie ein Ende haben, behaupten die Fachjournalisten und Online- Spezialisten, die „umwelt.de“ geschaffen haben.
„Professionelles Internet- Know-how und gebündeltes Umweltwissen verzahnt zu einem Mediaprodukt der neuen Art“, charakterisiert Christoph Latz, Vorstand und Chefredakteur der „umwelt.de“, das Projekt. Doch aller Anfang ist schwer. So finden sich derzeit nur etwa 45 Firmen im elektronischen Einkaufscenter „ecomall“, die mit dem Kauf von ihren Einträgen die „umwelt.de“ finanzieren helfen. In der allgemeinen und in der Fachbibliothek sind erst 150 Artikel von wasser- und solartechnischen Entwicklungen über ökologischen Landbau bis hin zur Umweltpolitik eingeordnet. Immerhin beweisen 12.000 NutzerInnen pro Monat, die sich über „www.umwelt.de“ einklicken und dann im Schnitt etwa zehn Seiten abrufen, eine rege Nachfrage für die zumeist handlungsorientierten Informationen.
Sechs Partner haben sich zu Beginn dieses Jahres in Nürnberg zur „epress AG Informationssysteme“ zusammengetan. Gefördert von der Ökologik AG aus Erlangen, die im Verbund mit der Ecovest AG kleinen und mittleren Unternehmen Starthilfe gibt, haben sie sich auf den Weg gemacht, nicht nur die relevanten Informationen zu bündeln, sondern auch zu strukturieren.
Gerade letzteres ist für „umwelt.de“ ein zentraler Punkt, sind sie doch angetreten die „Suchstruktur zu revolutionieren“. In fünf Monaten Arbeit haben sie eine „Dynamic Multiple Link Control“ (DMLC) entwickelt, auf die bereits Branchenriese Microsoft ein Auge geworfen hat. Die streng hierarchische Suchstruktur im Web wird von diesem Informationsmanagementsystem gesprengt. Der User kann mit DMLC über eine Vielzahl von Auswahlkategorien, die auch miteinander kombiniert werden können, mit wenigen Klicks zum Ziel kommen. Alle Entscheidungen des Users bleiben dabei transparent und erscheinen auf dem Bildschirm.
Gehört ein Artikel über Regenwassernutzung beispielsweise auch zur Kategorie Siedlungsentwässerung, kann der User jederzeit sofort in diese Kategorie überwechseln und wieder zurück, ohne mehrere Schritte im Informationsbaum zurückgehen zu müssen. Im Extremfall kommt man von jedem beliebigen Punkt zu jedem anderen.
Neben dieser neuen einfachen Art der Suche legen die „umwelt.de“-Macher Wert darauf, daß ihre Seiten ständig aktualisiert werden. Um an die neuesten Informationen zu kommen, arbeiten sie mit Verbänden wie dem Naturschutzbund Deutschlands (Nabu) oder dem Förderverein Ökologische Steuerreform zusammen. Deren gestern in Bonn vorgestelltes Memorandum konnten „umwelt.de“-User schon eine Woche vor der Pressekonferenz im Netz studieren. Bernd Siegler
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