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Die T-Aktien machen nicht reich

■ Ein Jahr nach dem Börsengang ist der Kurs der Telekom-Aktie nur wenig gestiegen. Für Kleinaktionäre dennoch Rendite von 20 Prozent

Bonn (rtr) – Knapp ein Jahr nach dem spektakulären Börsengang fällt die Bilanz für Aktionäre der Deutschen Telekom AG ernüchternd aus: Während sich die T-Aktie mit einem Plus von einem Prozent knapp über dem ersten Schlußkurs vom 18. November 1996 hält, hat der Deutsche Aktienindex (Dax) trotz der jüngsten Einbrüche immer noch 35 Prozent zugelegt. Am Freitag stand der Kurs der T-Aktie bei 34,20 Mark.

Im Juli hatte er noch bei 44,65 Mark gelegen. Doch dann ging es nicht nur insgesamt an der Börse bergab, die Telekom wurde besonders hart getroffen. Als Gründe dafür nennt Telekom-Experte Ralf Hallmann von der Bankgesellschaft Berlin den nicht planmäßigen Abbau der Personalkosten und politische Entscheidungen. Allein am 12. September, als Bundespostminister Wolfgang Bötsch die Preise festlegte, zu denen die Konkurrenten die Telekom-Netze mitbenutzen dürfen, hatte die T-Aktie acht Prozent eingebüßt.

Trotz der Kursentwicklung haben die meisten Kleinanleger der Telekom die Treue gehalten. Mit rund 1,5 Millionen Aktionären ist der Bonner Konzern nach eigenen Angaben die Aktiengesellschaft mit den meisten Anteilseignern in Deutschland. Experten sehen als Grund für die Treue: Im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren schneide die T-Aktie immer noch gut ab. Kleinanleger, die vor einem Jahr T-Aktien gekauft hätten, hätten angesichts der zugesagten Dividenden und der für 1999 garantierten Bonusaktien eine ordentliche Rendite sicher. Die Chance auf Kursgewinne komme noch hinzu. Die Telekom selbst hat für ihre Privataktionäre eine Rendite von gut zwanzig Prozent über das vergangene Jahr errechnet.

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