Kritik hat Folgen

■ Weniger Entscheidung, mehr Gutachter

Die Kritik am McKinsey-Gutachten zur Kulturförderung hat erste Folgen. Über das von den Unternehmensberatern vorgeschlagene Modell werde der Senat am kommenden Dienstag noch nicht abschließend entscheiden. Dies erklärte Kultursenatorin Bringfriede Kahrs (SPD) am Dienstag abend bei einer Podiumsdiskussion und kündigte vor über 100 VertreterInnen Bremer Kultureinrichtungen „Gespräche“mit ihnen und „Modifizierungen“an.

Wie Bringfriede Kahrs Sprecherin Erika Huxhold auf Anfrage erklärte, werde auch noch nicht über einen Zeitplan zur Gründung der „drei Säulen“Kultur GmbH, Eigenbetriebe und Kulturbüro entschieden. Aus diesem Zeitplan hatte eine Mitarbeiterin der Kulturbehörde bei der Diskussion zitiert. Doch der „ist vom Tisch“, sagte Huxhold.

Ein anderer Zeitplan konkretisiert sich unterdessen. Auf Anregung der Initiative „Anstoss“, der inzwischen über 80 „KulturlobbyistInnen“angehören, sollen erneut Gutachter die Bremer Kulturszene unter die Lupe nehmen. Schon Anfang Dezember werden der Geschäftsführer des Konzerthauses Gasteig in München, Eckard Heintz, Thomas Messer vom Museum Schirn in Frankfurt am Main sowie der Intendant des Baseler Theaters, Michael Schindhelm, nach Bremen reisen.

Nach Angaben der Galeristin Katrin Rabus soll das Trio jeweils in ihren Bereichen Auffälligkeiten aufspüren und Verbesserungsvorschläge machen. Senatskanzleichef Reinhard Hoffmann habe für diese Expertise rund 100.000 Mark in Aussicht gestellt. Ende Februar, so Rabus weiter, will „Anstoss“alle Gutachter – inclusive der McKinsey-Vertreter – zu einem Symposion einladen. ck