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Anti-Minen-Wette gewonnen! Unser Einsatz steigt. Halten Sie mit!

■ 199.721 Mark hat die Kampagne von taz und Medico international schon zusammengebracht. 300.000 sollen es jetzt werden. Die Bundesregierung ist herausgefordert, ihren Einsatz zur humanitären Minenräumung zu leisten

Berlin (taz) – Die Hilfsorganisation Medico international und die taz haben gewonnen: 199.721 Mark waren bis gestern auf dem Spendenkonto für Minenräumung eingegangen. Wir hatten gewettet, daß wir es bis zum Ende der Bonner Haushaltsberatungen am 28. November schaffen, 150.000 Mark zu sammeln. Damit soll ein Fonds gegründet werden, der von Hilfsorganisationen verwaltet wird.

Herausgefordert haben wir die Bundesregierung. Sie sollte mit den 100 Millionen Mark dagegenhalten, die sie 1998 für die Entwicklung und Herstellung von militärischer Minentechnik vorgesehen hat. Auch das Geld muß in den Fonds fließen, so unsere Forderung. Doch eine Antwort bekamen wir bisher nicht.

Jetzt erhöhen wir den Einsatz. Wir wetten, daß wir 300.000 Mark zusammenbekommen. Dafür – das fordern wir jetzt – soll die Bundesregierung nicht nur das für Minen vorgesehene Geld im kommenden Haushaltsjahr einsetzen, sondern auch die Millionen der Folgejahre.

Das Geld wird dringend benötigt. Allein in Angola sind etwa neun Millionen Tretminen vergraben. Um dort ein hundertköpfiges Räumteam ein Jahr lang einzusetzen, braucht man nach Berechnungen von Medico 300.000 Mark. In mühsamer Kleinarbeit muß jeder Zentimeter nach Metallteilen abgesucht werden. 1.000 bis 2.000 Quadratmeter sind so pro Woche zu schaffen. Erst nach einem Monat ist soviel Ackerland von Minen befreit, wie eine Familie zum Anbau ihrer Nahrungsmittel braucht. Doch mit der Räumung allein ist es noch nicht getan. Die Opfer brauchen Prothesen. Gerade bei Kindern ist das teuer, weil die künstlichen Beine und Füße mitwachsen müssen. Durchschnittlich 8.700 Mark kostet die Versorgung eines Minenopfers, schätzt die UN-Hilfsorganisation Unicef.

Oft verlieren die Behinderten das Selbstvertrauen, weil es für sie keine Arbeitsplätze gibt und sie sich als Last für ihre Familien sehen. Um ihnen beim Weg aus der erzwungenen Passivität zu helfen, braucht es weit mehr als Geld. Aber ohne Geld geht es nicht. Deshalb erneut: Die Wette gilt! Annette Jensen

Konto: 1800, Frankfurter Sparkasse, BLZ 50050201, Medico, Stichwort: Minenräumung Bericht Seite 9

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