: „Heinrich fürs Grobe“ tritt von der politischen Bühne ab
„Heinrich fürs Grobe“ will zukünftig lieber Kunstgeschichte und Philosophie studieren, anstatt mit populistischen Parolen die Stammtische zu erfreuen. Der ehemalige Innensenator und jetzige Bundestagsabgeordnete, der heute 65 Jahre alt wird, hat überraschend auf eine erneute Kandidatur für den Bundestag verzichtet.
Lummers agitatorische Hochzeiten liegen ein paar Jahre zurück: Zu HausbesetzerInnenzeiten Innensenator, war der gebürtige Essener immer gut für Hiebe gegen die AL, ebenso wie für ungenierte Kontakte mit dem ganz rechten Spektrum. So refererierte er beispielsweise vor der ultrarechten Burschenschaft Danubia und erklärte die „Republikaner“ noch 1992 für potentiell koalitionsfähig. Seine Partei, für die er stets die rechte Flanke bediente, zeigte sich allerdings einmal konsequent. Als 1986 parlamentarisch ruchbar wurde, daß Lummer 1971 Rechtsextremisten 2.000 Mark hatte zukommen lassen, mußte er zurücktreten.
Heute bedenkt Heinrich Lummer die vom Verfassungsschutz beobachtete Zeitung Junge Freiheit mit Artikeln und wohlwollender Unterstützung. Er scheut sich jedoch auch nicht, nach links zu diskutieren. Gespräche mit HausbesetzerInnen gehören zu seiner Vita ebenso wie früher intensive Kontakte mit der Opposition von der AL. taz
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