piwik no script img

Kucan bleibt Staatschef

■ Bei den Präsidentenwahlen in Slowenien siegt der Amtsinhaber im ersten Wahlgang

Ljubljana (dpa) – Sloweniens Präsident Milan Kucan ist auf weitere fünf Jahre im Amt bestätigt worden. Nach Auszählung von 99,9 Prozent der Stimmen durch die Wahlkommission in Ljubljana lag Kucan gestern mit 55,5 Prozent der Stimmen deutlich vor seinen sieben Konkurrenten. Die Popularität des 56jährigen Kucan, der Slowenien 1991 in die Unabhängigkeit vom inzwischen zerfallenen Vielvölkerstaat Jugoslawien geführt hatte, wurde mit diesem Votum bestätigt. „Slowenien hat sich für die Kontinuität entschieden“, kommentierte die Zeitung Vecer in Maribor.

Abgeschlagen an zweiter Stelle landete der Parlamentsvorsitzende Janez Podobnik von der mitregierenden Volkspartei mit 18,4 Prozent der Stimmen. Dahinter lagen mit 9,3 Prozent Jozef Bernik, Kandidat der oppositionellen Christ- und Sozialdemokraten, und der Wirtschaftsmanager Marjan Cerar mit knapp sieben Prozent. Cerar war wie Kucan als unabhängiger Kandidat ins Rennen gegangen. Die übrigen vier Bewerber kamen auf Stimmenanteile zwischen 3 und 0,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung wurde offiziell mit 68 Prozent angegeben.

In einer ersten Reaktion auf seine Wiederwahl zeigte sich Kucan „überglücklich“ über das Vertrauen, das die Mehrheit der rund 1,5 Millionen Stimmberechtigten in ihn gesetzt habe. „Laßt uns nun gemeinsam den Frieden und die Sicherheit unseres Staates ausbauen“, sagte Kucan. In erster Linie wolle er in seiner neuen – und zugleich letzten – Amtszeit helfen, die angestrebte Vollmitgliedschaft Sloweniens in der Europäischen Union zu sichern.

Wahlverlierer Podobnik zeigte sich in der Wahlnacht „trotz allem zufrieden“ mit seinem Ergebnis, das in etwa dem Stimmenanteil seiner Volkspartei bei den Parlamentswahlen im Vorjahr entsprach. Der 38jährige Arzt ließ offen, ob er die von Kucan angebotene Zusammenarbeit mit Blick auf seine Kandidatur im Jahr 2002 annehmen wollte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen