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Holocaust-Denkmal „gnadenloser Kitsch“

■ György Konrad kritisiert Entwürfe für Berliner Mahnmal und verlangt Verzicht

Berlin (dpa) – Mit ungewöhnlich heftigen Worten hat der ungarische Schriftsteller György Konrad, der seit dem Frühjahr auch Präsident der Berliner Akademie der Künste ist, die jetzt zur Auswahl stehenden Entwürfe für ein Holocaust-Mahnmal in Berlin als „gnadenlosen oder didaktischen Kitsch“ kritisiert. Sie grenzten an Blasphemie und zeigten, daß keiner der hervorragenden zeitgenössischen Künstler, die sich der Herausforderung gestellt haben, der Aufgabe gewachsen sei, meinte Konrad in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er plädierte dafür, auf das „größte Holocaust-Denkmal der Welt“ zu verzichten.

Je gigantischer ein solches Denkmal gerate, desto eher könne es Anlaß geben zu spöttisch-antisemitischen Bemerkungen. „Konstruktionen, die dazu dienen, dem Menschen Angst und Schrecken einzujagen, wie in einer Gespensterbahn, gehören in den Lunapark“, meinte Konrad und fügte hinzu: „Sollten diese Pläne verwirklicht werden und ich wäre Berliner, dann würde ich diesen Platz meiden.“ Das Geld für das Holocaust-Mahnmal sollte seiner Ansicht nach für einen Garten als Platz des Spiels und der Besinnung ausgegeben werden, „für eine Anlage, wo auch die ermordeten Juden gern gespielt und gesessen hätten, gern flaniert wären“, für die Kinder einen Spielplatz, für die Jugend eine Tanzfläche. In diesem Park sollte ein Schild angebracht werden, daß darauf hinweist, „daß es sich hierbei um ein Geschenk der vernichteten Juden an die Berliner handelt“.

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