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Klirrende Scheiben und Steinwürfe

■ 400 antifaschistische Jugendliche protestieren mit Randale gegen DVU-Treffen. Polizei greift erbramungslos durch

Die Demonstration gegen ein Treffen der rechten Deutschen Volksunion (DVU) am Mittwochabend in Billstedt beschäftigte auch gestern noch Hamburgs Polizei. „Wir waren auf einen gewaltfreien Verlauf eingestellt“, erklärte gestern Polizeisprecher Hartmut Kapp. Die Beamten seien überrascht „über die vielen gewaltbereiten Schüler und ausländischen Jugendlichen“gewesen. Die Bilanz der Randale: zwölf verletzte Jugendliche, acht PolizistInnen mit Blessuren.

Die DVU-Anhänger waren aufgrund der angekündigten Demonstration in die Kneipe „Schiffbeker Hof“ausgewichen. Nach Bekanntwerden des neuen Treffpunkts zogen die 400 zumeist jugendlichen Antifaschisten zum Ausweichquartier am Billstedter Bahnhof. Scheiben klirrten und Leuchtreklamen gingen zu Bruch. 30 PolizistInnen versuchten, die Steinwürfe mit ihren Schilden abzuwehren.

Als militante Jugendliche zum Sturm auf die Kneipe ansetzten, kam es zur regelrechten Straßenschlacht. Dabei setzten Zivilfahnder auch private „Tofas“– einen lebensgefährlichen Nahkampfstock – ein. Erst als aus dem Stadtgebiet polizeiliche Verstärkung eintraf, setzten sich die Demonstranten ab. Wenig später wurden die 30 DVU-Anhänger in Polizeibussen weggekarrt. pemü

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