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Der Streik geht weiter

■ Studentenprotest bis zum 18. Dezember. Altamerikanistik steht vor dem Aus

Wie viele StudentInnen passen in ein Audimax? Nicht allzu viele: Gestern zumindest platzte der Saal auf dem Campus aus allen Nähten. Per Lautsprecher wurden die kämpferischen Reden der studentischen Vollversammlung nach draußen übertragen, damit alle etwas mitbekamen. Zum Schluß stand fest: Der Streik geht weiter.

Unterdessen gab das Archäologische Institut der Uni bekannt, daß der Studiengang „Altamerikanische Sprachen und Kulturen“wegen Stellenstreichung de facto vor dem Ende stehe. „Interdisziplinarität und Internationalisierung sind Forderungen, die die neue Hamburger Wissenschaftssenatorin Krista Sager an die Hochschulen stellt“, heißt es in einer Presseerklärung des Instituts. Nun lasse Sager prompt „Taten folgen“und spare „ein Fach weg“, daß eben diese Kriterien seit dreißig Jahren erfülle.

„Entweder die Politiker wollen uns nicht verstehen, oder wir waren noch nicht laut genug“, erklärte auch Uwe Giffei, hochschulpolitischer Sprecher des Asta. „Über die Lebensumstände der Menschen hier“müsse wieder geredet werden, betonte er, und „nicht über Standort und Konkurrenz“.

Wenigstens bis zum 18. Dezember wollen Hamburgs StudentInnen nun weiterstreiken. Seminare und Vorlesungen werden auf die Straße verlegt oder, wie gestern nachmittag, auf den Rathausmarkt. Dort hielten ProfessorInnen der Sportwissenschaften ihre Lehre im Freien ab. Der Titel eines Praxisseminars: „Verkehrserziehung auf Inline-Skates“. Am Donnerstag vor Weihnachten trifft sich Bundeskanzler Kohl mit den Ministerpräsidenten der Länder zum Thema Hochschulen in Bonn.

Auch die ersten Bündnis–Fäden wurden gestern morgen schon geknüpft. Abgesandte verschiedener Hamburger Asten trafen mit Vertretern des DGB zusammen, um über gemeinsame Schritte zu beraten. Der studentische Protest, so die Hoffnung aller Beteiligten, soll „auf Auszubildende und Betriebe überspringen“. rast

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