: Kutter gegen Bagger
■ Krabbenfischer demonstrieren mit 40 Kuttern gegen die Vertiefung der Elbe
Fischer aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben gestern gegen die bereits begonnene Elbvertiefung demonstriert. Mit etwa 40 Kuttern behinderten sie die Schiffahrt auf der Unterelbe zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel. Die Hamburger Wasserschutzpolizei sprach von 27 Fischkuttern, die sich an der Aktion beteiligten.
„Die Elbfischer demonstrieren zu Recht, da ohne zeitliche Not bereits jetzt gebaggert wird und die Zulässigkeit der Elbvertiefung noch gar nicht ordnungsgemäß festgestellt wurde“, erklärte gestern Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer der Umweltorganisation BUND Hamburg. Seit vergangenem Mittwoch fräst ein Schwimmbagger eine dreißig Zentimeter starke Schlick- und Sedimentschicht aus dem Strombett – obwohl es noch keine Genehmigung für die Elbvertiefung gibt. Das Planfeststellungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Der Bund und die beteiligten Länder, darunter das rot-grüne Hamburg, unterstützen die Ausbaupläne.
Die Baggertrupps haben derweil mit den Arbeiten als „vorgezogene Teilmaßnahmen“begonnen. Diese Eingriffe sind zum Teil nicht wieder rückgängig zu machen. „Dies steht im Widerspruch zu den gesetzlichen Anforderungen, wonach alle Eingriffe bei vorgezogenen Teilmaßnahmen wieder reversibel sein müssen“, kritisierte BUND-Mann Braasch.
Ziel der gestrigen Protestfahrt war der Bagger „Volvox Scaldia“, der zur Zeit westlich der Ostemündung liegt. Die Fischer sehen durch die Ausbaggerung ihre Arbeitsplätze in Gefahr. Mit ihrem Protest wehren sie sich gegen „die Vernichtung ihrer Existenz zum Wohle einiger Reeder“, erklärte ein Sprecher.
„Wir haben bei dieser ersten Aktion die Elbe noch nicht völlig abgesperrt, weil wir auf ein Gespräch mit den Behörden des Bundes hoffen“, sagte Uwe Rauterberg, Mitglied der Interessengemeinschaft Cuxhavener Krabbenfischer. Bleibe eine Reaktion der Verantwortlichen aus, so folgten härtere Maßnahmen: „Dann machen wir den Laden dicht“. Bei der nächsten Aktion wollen die Fischer die Fahrrinnen von Elbe und Weser blockieren. fis
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