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Chinas Tibet-Delegation trifft deutsche Politiker

■ Inoffizieller Besuch, um Kontroversen zu umgehen. Trotzdem Treffen in Ministerien

Berlin (taz) – Noch bis morgen befindet sich die hochkarätigste Delegation aus der chinesischen „Autonomen Region Tibet“ in Deutschland, die je in der Bundesrepublik war. Leiter der achtköpfigen Gruppe ist der Provinzchef Gyaltsen Norbu, ein tibetischer Funktionär der Kommunistischen Partei Chinas. Offizieller Zweck des Besuchs ist der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen. Die Einladung erfolgte von der Stuttgarter Gruppe der „Gesellschaft für deutsch-chinesische Freundschaft“ und der chinesischen Botschaft in Bonn, die den Besuch koordinierte.

Damit habe die Delegation wohl Konsequenzen aus dem abgesagten Besuch in Großbritannien gezogen, vermutet Robbie Barnett vom Londoner Tibet Information Network. In Großbritannien wollte die Delegation um Verständnis für die Situation in Tibet werben und ließ ihr Programm von der britischen Regierung koordinieren. Als diese auch auf Treffen mit chinakritischen Abgeordneten und Tibet-Organisationen drängte, war das Verständnis der Delegation schnell erschöpft. Sie sagte den Besuch ab. In Deutschland dagegen sind nur wenig kritische Fragen zu befürchten. Nach Treffen in Stuttgart, Hamburg und Berlin ist die Delegation jetzt in Bonn. Dort sind heute Treffen im Wirtschaftsministerium und im Auswärtigen Amt vorgesehen. Noch gestern wollte der Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Wighard Härdtl, die Delegation treffen. Über Fragen zur Situation der Menschenrechte wurde nichts bekannt. Sven Hansen

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