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ARD-Kleinsender? Ab in die Dritten!

Leipzig (taz) – Eine Strukturveränderung des ARD-Verbundes ist nach Ansicht des ARD-Vorsitzenden und MDR-Intendanten Udo Reiter bereits in vollem Gange. Die großen Sender wie WDR, NDR, BR und MDR würden immer mehr „eigentliche Leistungsträger“ des Ersten, sagte Reiter am Dienstag abend in Leipzig. Da die Bedeutung von Radio Bremen, Saarländischem Rundfunk, Sender Freies Berlin oder Ostdeutschem Rundfunk Brandenburg für das Erste schon jetzt kaum von Belang sei, könnten sich diese Kleinsender gleich auf ihre Radios und dritten Programme beschränken. Schließlich würden immer mehr Projekte allein von den großen Sendern finanziert und umgesetzt. Als Beispiele nannte Reiter zwei Vorabendserien, die nicht gemeinschaftlich, sondern jeweils von WDR und MDR getragen werden. Auch der Vertrag mit dem zum Ersten wechselnden bisherigen Sat.1- Sportchef Reinhold Beckmann wurde nicht von der ARD, sondern den vier großen Anstalten abgeschlossen. NDR-Intendant Jobst Plog hatte jüngst ebenfalls von einer ARD-„Kerngruppe“ gesprochen, von der alle Programminnovationen ausgingen. Der ARD-Vorsitzende Reiter ging noch weiter: Derzeit hat Radio Bremen im Verbund genauso eine Stimme wie der WDR. Er schlug vor, das zu ändern. „Eine Satzungsänderung wäre meines Erachtens das kleinste Problem.“

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