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Lebenslänglich für Carlos

■ Des dreifachen Mordes für schuldig befunden. Verteidigung kündigt Revision an

Paris AFP) – Der Terrorist Carlos ist in der Nacht zum Mittwoch zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Nach acht Prozeßtagen sprach ihn das Schwurgericht Paris des dreifachen Mordes schuldig. Der 48jährige Venezolaner – mit richtigem Namen Ilich Ramirez Sánchez – wurde wegen einer Serie blutiger Anschläge fast zwei Jahrzehnte lang rund um den Globus gesucht, bis er 1994 im Sudan gefaßt wurde. Der Prozeß in Paris war der erste gegen den Terroristen, bei dem er auch anwesend war. In dem Verfahren ging es um die Ermordung von zwei französischen Geheimdienstlern, die ihn 1975 festnehmen wollten. Dabei erschoß er auch einen libanesischen Vertrauten, der seine Adresse verraten hatte. Die Verteidigung kündigte an, gegen das Urteil in Revision zu gehen.

Die Urteilsverkündung verzögerte sich bis in die Nacht zum Heiligabend. Die ihm zustehenden letzten Worte nutzte Carlos zu einer vierstündigen Rede. Als der Vorsitzende Richter Yves Corneloup schließlich die lebenslange Haftstrafe bekanntgab, reckte er die linke Faust und rief: „Es lebe die Revolution! Allah ist groß!“ Der Anwaltssohn aus Caracas, der sich während des Prozesses als „Berufsrevolutionär“ im Dienst der palästinensischen Sache bezeichnete, war in den Jahren der Flucht zum Islam übergetreten.

Mit seinem Urteil folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte Freispruch aus Mangel an Beweisen gefordert. Wegen des dreifachen Mordes war Carlos bereits in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Nach seiner Festnahme mußte das Verfahren aber neu aufgerollt werden. Die französische Justiz ermittelt gegen ihn derzeit noch wegen fünf anderer Attentate, bei denen 13 Menschen getötet wurden.

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